Bettenhaus Uwe Heintzen - Vorbildlicher Umbau 2018
Bettenhaus Uwe Heintzen, Oldenburg
Umbau zum richtigen Zeitpunkt
Mehr als drei Wochen wurde das Geschäft von Bettenhaus Heintzen für umfassende Renovierungsarbeiten geschlossen. Wichtig war es den Heintzens, die persönliche Handschrift des Geschäftes zu erhalten, sodass Kunden und Mitarbeiter sich darin wohlfühlen. Das ist ihnen dank der Unterstützung durch Innenarchitektin und Feng-Shui-Berater überzeugend gelungen.
Das Bettenfachgeschäft der Heintzens befindet sich in einem Erweiterungsbau von 2002, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserbetten-Studio, das vor rund drei Jahren modernisiert worden war. Seit dem Erstbezug wurde die Verkaufsfläche immer mal wieder durch kleinere oder mittelgroße Maßnahmen renoviert, schildern Kay und Tim Heintzen.
Zwar fühlten sich die Kunden nach wie vor wohl in dem Geschäft, was sich auch in der relativ langen Verweildauer der Besucher niederschlug. Nach 15 Jahren stand dennoch eine größere Renovierung an, da Fußboden im Erdgeschoss und Teppich im Obergeschoss seit 2002 nicht erneuert wurden. Die Lichtanlage mit HQI-Strahlern und Kaltlichtlampen entsprach nicht mehr dem technisch aktuellen Standard. Auch mit der Wegeführung, dem Kassentresen und der Gesamtatmosphäre waren die Heintzens nicht mehr einverstanden. „Es hatten sich einige Projekte angesammelt”, fasst Kay Heintzen es zusammen.
Auf Empfehlung von Handelskollegen engagierten die Brüder als Innenarchitektin Susanne Höhn. Da man auch weiterhin in der Ladengestaltung der Feng-Shui-Philosophie treu bleiben wollte, sicherte man sich außerdem die Dienste des Experten Burkhard Beigel. Gemeinsam kam man zu dem Schluss, dass eine vollständige Neugestaltung der Geschäftsräume die vernünftigste Lösung wäre. Da so etwas allerdings bei laufendem Betrieb nur schwer zu realisieren ist, entschied man sich zur Schließung des Hauses während der Bauphase.
Nein, Heintzen befindet sich nicht in Paris: Schöne Deko für die Betten von Treca.
Zuvor organisierte man einen recht erfolgreichen dreiwöchigen Räumungsverkauf. Anschließend wurde das gesamte Geschäft leer geräumt. Was man behalten wollte, unter anderem die attraktiven Warenträger aus rustikalem Bauholz, wurden in einem angemieteten Zelt auf dem Parkplatz zwischengelagert. Danach gingen die Mitarbeiter in Urlaub und eine auf dreieinhalb Wochen geplante Bauzeit begann.
Dass die veranschlagte Dauer des Umbaus exakt und sogar relativ entspannt eingehalten wurde, ohne nächtliche Restarbeiten am Vortag der Neueröffnung, lag zum einen an der guten Planung des Bauvorhabens durch die Innenarchitektin. Zum anderen an den ausschließlich ortsansässigen Handwerkern, die aufgrund der kurzen Fahrtwege sehr flexibel gearbeitet haben. Vor Baubeginn hatten die Heintzens außerdem alle am Bau Beteiligten zusammengerufen, um den Ablauf gemeinsam zu besprechen. Das zahlte sich in den kommenden Wochen aus.
Das Gebäude wurde komplett entkernt. Das Parkett im Erdgeschoss hat man abgeschliffen und neu versiegelt. Alleine dafür ging eine Woche drauf. Im Obergeschoss verlegte man einen extra hochflorigen Teppich. Auf ihm läuft es sich besonders bequem, er verleiht dem Raum eine sehr angenehme Akustik und die Optik des Flors verleiht dem Raum eine gewisse Lebendigkeit. Darüber hinaus kommen die dort ausgestellten Betten durch den edlen Teppich noch besser zur Wirkung.
Die interessanten Warenträger aus Bauholz wurden lediglich wieder aufbereitet und nicht dem Umbau geopfert. Eine gute Entscheidung.
Wichtig auch die neue Beleuchtung, die komplett auf LED umgestellt wurde. „Die Lichtqualität dieser Technik ist inzwischen spitzenmäßig”, lobt Tim Heintzen. Obwohl die Lampen nur die Ware ausleuchten und auf eine Gangbeleuchtung verzichtet wurde, wirken die Verkaufsflächen hell und einladend. Eine neue Wegeführung und Raumtrenner sorgen für eine bessere Orientierung für die Kunden und eine neue Großzügigkeit in der Gestaltung der Räume. „Wir wollten stumpfe Autobahnen vermeiden, auf denen die Kunden durch das Geschäft laufen”, begründet Kay Heintzen diese Maßnahmen.
Die Kassenzone im EG ist offener und kundenfreundlicher gestaltet worden. Ein großes Aquarium soll zusätzliche Ruhe in dieser Zone schaffen. Die Warenträger aus Bauholz wurden aufgearbeitet und wieder in den Laden integriert. Durch sie wirkt die dort gezeigte Ware deutlich wertiger. Großflächige Textildisplays mit LED-Hinterleuchtung und in die Wand integrierte Bildschirme setzen optische Akzente.
Den Umbau nahmen die Heintzens zum Anlass, ein Feintuning im Sortiment vorzunehmen. Schlafzimmerschränke findet der Kunde nun nicht mehr, dafür aber ein aufgewertetes Boxspringbetten-Angebot. Neu im Sortiment ist nun die sehr hochwertig angesiedelte Marke VI-Spring als weiterer Mitspieler im Premiumsegment. Deswegen vernachlässigt das Fachgeschäft die eher konsumigen Preislagen aber nicht. Weiterhin finden die Kunden dort Matratzen ab einem VK von 500 Euro.
Für die Heintzens stand bei allen Umbaumaßnahmen weniger im Vordergrund, dass der Kunde in eine komplett neue Welt eintritt und den Unterschied zum ursprünglichen Zustand schlagartig erkennt. Vielmehr wollte man erreichen, dass sich der Besucher noch wohler in den Räumen fühlt und sich deshalb länger im Geschäft aufhält. Kay Heintzen schildert, dass ihn zahlreiche Kunden nach dem Grund des Umbaus gefragt hätten, da sie das frühere Geschäft noch völlig in Ordnung fanden. „Wir haben also den Umbau zum genau richtigen Zeitpunkt vorgenommen”, fühlt er sich in dem Entschluss bestätigt.
Vorbildlicher Umbau des Jahres 2018