Schmitt – Das Bettenhaus - Bester Umbau 2009
Schmitt – Das Bettenhaus, Berlin
Bester Umbau
Schmitt – Das Bettenhaus war ursprünglich eine kleine Filiale der Familie Schmitt mit 300 Quadratmetern Verkaufsfläche, die ihr Hauptgeschäft am Tauentzien hatte. Doch nach der Wende und durch die folgende Goldgräberzeit bei Immobilien wurde der Standort zu teuer, so dass man sich auf den Standort Zehlendorf konzentrierte. Heute ist das Geschäft nach umfangreichen Umbauarbeiten nicht mehr wieder zu erkennen.
Mark Schmitt war noch jung, Anfang 30, als er Mitte der 90er Jahre das Geschäft auf eigenem Grund und Boden in Zehlendorf von seinen Eltern übernahm. Ihm war von Anfang an klar, dass mit dem zergliederten, nach und nach erweiterten Geschäft etwas geschehen musste, wenn es gegenüber der wachsenden Konkurrenz nach der Wende bestehen wollte. Nach dem Mauerfall blies ein frischer Wind im Handel und zahlreiche neue Unternehmen versuchten sich in Berlin anzusiedeln. Der junge Diplom-Kaufmann entschied sich, nicht zuletzt wegen der guten Lage im wohlhabenden Westen der Stadt, für den großen Wurf. Bei laufendem Geschäftsbetrieb wurde das Haus um 1.000 auf 1.300 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert.
Doch nach zehn Jahren, 2006, wollte Schmitt das Haus weiter entwickeln. Den größten Teil des Umsatzes erzielt das Unternehmen im Obergeschoss mit Schlafsystemen und Bettgestellen. Also begann er den Umbau auf dieser Etage. Er ließ ein so genanntes Kompetenz-Zentrum errichten, in dem die Kunden vermessen und beraten werden. Erst danach geht man nun auf die Fläche zu den verschiedenen Produkten. Außerdem wurde komplett auf großflächige Markenlogos zugunsten eines einheitlichen Flächenauftritts verzichtet. „Die Marke heißt Betten Schmitt“, begründet er diesen Schritt.
Nachdem der Umbau 2007 beendet war, stellte sich Schmitt die Frage, wie er die Kunden von der Straße ins Obergeschoss bekommt. Also wurde im letzten Jahr das Erdgeschoss in Angriff genommen. Mangels eines vernünftigen Ladenbauers in Berlin, so Schmitt, habe er sich mit einem Handwerker und Silvia Leins-Bender zusammengetan, einer Visual Merchandiserin, und die Ladenmöbel selbst entworfen. Heraus kam ein individuelles und flexibles System aus gebürstetem Stahl und satiniertem Glas. Besonders wichtig im Dekorationskonzept sind die Vorlegetische in verschiedenen Maßen, die sich hervorragend zur Präsentation der Ware eignen. Im Prinzip wurde alles vom Boden bis zur Decke und Beleuchtung neu gemacht. Kostenpunkt: 250.000 Euro. „Wenn wir mehr ,von der Stange’ gekauft hätten, wäre es sicherlich noch teurer geworden“, schätzt Schmitt.
Der Kunde wird beim Eintritt ins Geschäft von Schnelldrehern wie Frottierartikeln und Bettwäsche empfangen. Dabei wird der Blick direkt geradeaus zu einem schön dekorierten Bett gelenkt, hinter dem sich Treppe samt Fahrstuhl befinden. „Der Kunde wird förmlich in das Geschäft hineingezogen“, beschreibt Schmitt die Wirkung. Wichtig war es Leins-Bender, die Ware in Farbwelten zu kombinieren, und zur Bettwäsche die passenden Frottierwaren sowie andere passende Artikel zu stellen.
Gretchenfrage: Hat sich der kostspielige Umbau gelohnt? Schmitt: „Die Finanzturbulenzen haben auch wir bei den Schlafsystemen gespürt. Aber dafür lief der Umsatz im Erdgeschoss so gut, dass wir insgesamt ein kleines Plus erzielen konnten.“ Für eine weitere Umgestaltung des Obergeschosses hat Schmitt schon neue Pläne.
Bester Umbau des Jahres 2009