Högerle - schön ausgeschlafen - Vorbildliches Verkaufskonzept 2021
Högerle – schön ausgeschlafen, Oberstdorf

Högerle – schön ausgeschlafen, Oberstdorf

Echte Herzensangelegenheit


Es gibt diesen einen Moment im Leben, da weiß man, dass es an der Zeit ist loszulassen. So erging es auch Fachhändlerin Evelyn Högerle: Nach 85 erfolgreichen Jahren schloss sie das von ihr geführte Traditionshaus in Oberstdorf – um 100 Meter weiter ein neues Verkaufskonzept zu starten und sich auf den Weg in eine Zukunft voller neuer Möglichkeiten zu begeben.

Neben dem Stammhaus Betten Högerle eröffnete Eveyln Högerle 2015 „Herz und Seele“ als Ergänzung ihres Bettenfachgeschäftes. Im Mai 2020 wagte die Unternehmerin dann einen radikalen Schnitt: Sie gab nicht nur das Traditionshaus auf, das von der Familie ihres verstorbenen Manns gegründet worden war. Auch von den Ferienwohnungen in dem Gebäude trennte sie sich. Gleichzeitig konzipierte sie den ursprünglich als Ableger gegründeten Laden neu und veränderte dessen Verkaufskonzept, indem sie die Schlafkompetenz dort integrierte – und auf kleinster Fläche umsetzte.

Sich dabei auf 300 Quadratmeter zu reduzieren, schien zunächst unmöglich. Doch mit viel Mut, Herzblut und Erfahrung wurde die Schlafkompetenz integriert, und aus Herz und Seele wurde „Högerle – schön ausgeschlafen“ mit den beiden Bereichen „Bett & Bude“ sowie „Herz & Seele“. Drei Liegeflächen stehen jetzt für die Matratzenberatung zur Verfügung, mehr nicht. „Der wenige vorhandene Platz lässt uns kreativ werden“, erklärt Evelyn Högerle.

Högerle – schön ausgeschlafen, Oberstdorf></div><div class=Angebot auf kleiner Fläche: Im der Abteilung Bett & Bude stehen insgesamt drei Liegeflächen bereit.
„Jetzt stellt sich heraus, wie gut unser Fachwissen und unsere Erfahrung sind.“ Denn mit den bestehenden Möglichkeiten erfolgreich zu sein, setzt entsprechende Kompetenz voraus. Und nicht nur die. Die Fachhändlerin bringt es auf die Formel Sinnlichkeit + Nachhaltigkeit = Hochwertigkeit. Einerseits dürfen die klassischen Dormabell-Produkte wie Nackenstützkissen, Oberbetten, die kleine Auswahl an Matratzen sowie die Vermessung im Angebot nicht fehlen. Andererseits will Evelyn Högerle aber mehr: Weg vom Verkauf herkömmlicher Ergonomie, hin zu mehr Lust und Sinnlichkeit. Wer bin ich ? Was brauche ich ? Womit fühle ich mich wohl ? Unter diesen Leitfragen steht „Bett & Bude“, und der Name weist den Weg hin zur Emotionalisierung. „Bei uns liegt der Fokus auf dem Fühlen und der Sinnlichkeit. Es geht ums Wohlfühlen und Anfühlen“, betont Högerle. „Wir wollten weg vom Weißkitteligen.“

Einen klassischen Beratungsplatz gibt es nicht, stattdessen wurde ein Steh-Arbeitsplatz geschaffen, der auch das digitale Verkaufen der gesamten Produkt-Palette ermöglicht. Die Analyse sei nun deutlich intensiver, sagt Högerle. Nach wie vor kommt das Messsystem des Bettenrings zum Einsatz, aber aufgrund des verkleinerten Sortimentes wird nun noch intensiver nachgespürt, wo es bei den Kunden hakt. „Die Verkaufsgespräche drehen sich jetzt sehr viel stärker um die Erwartungen und um die Sorgen, die den Kunden schlecht schlafen lassen.“ Am Ende wird punktgenau auf das bestehende Sortiment beraten. Präsentiert werden die Matratzen auf Betten von Kirchner, was zusätzliche Möglichkeiten eröffnet. Außerdem stehen ein Day- und ein Nightbett von Wohnform Werkstätten im Geschäft.

Ebenfalls zu „Bett & Bude“ gehört die Bettwäsche-Eigenmarke „by Högerle“, die in den zwei Farbstellungen Rot und Silber angeboten wird und mit Oberstdorf-Motiven gestaltet wurde. Passend dazu gibt es auch Kuscheldecken – insgesamt ein Angebot mit Lokalkolorit für die Einheimischen und Souvenir-Charakter für die Touristen. Mit Schlossberg, Graser und Elegante wird das Bettwäschesortiment auf hohem Niveau geführt.

Montags und dienstags bleibt das Geschäft jetzt geschlossen, was Evelyn Högerle als großen Gewinn betrachtet. Dank einer What‘s-App-Beratung ist das Team trotzdem für Fragen und Einzeltermine erreichbar. „Das eröffnet uns eine ganz andere Art des Arbeitens“, sagt die Inhaberin, deren Angestellte nun ihre Zeit anders einteilen können. Mit ihr gemeinsam arbeiten fünf weitere Frauen im Geschäft, hinzu kommt ein Monteur.

„Natürliche habe ich dadurch nicht den gleichen Umsatz wie vorher, aber andererseits auch eine ganz andere Kostenstruktur“, erklärt Högerle, die durch das gesamte neue Konzept auch eine neue Work-Life-Balance für sich geschaffen hat. „Früher habe ich sieben Tage die Woche gearbeitet, das ist jetzt vorbei.“ Die Entscheidung erforderte Mut und fiel nicht vom Himmel. „Es war ein langer Prozeß“, sagt Evelyn Högerle, bei dem ihr LDT-Dozentin Silvia Leins-Bender und Bettenring-Geschäftsführer Dr. Martin Süß beratend zur Seite standen. „Ohne den Rückhalt des Verbandes wäre das nicht möglich gewesen“, unterstreicht die Händlerin den Wechsel, sagt aber auch: „Im alten Haus ist mein Auftrag erfüllt gewesen.“

Neben Bett und Bude steht Högerle weiterhin für das Thema Herz und Seele. Hier erlebt der Besucher eine Vielfalt an Wohnacces­siores für ein gemütliches Zuhause: Sofa-Kissen, Kuschel-Decken, Geschirr, Raumdüfte, Lampen und Klein-Mobiliar, Home Fashion, Geschenk­ideen und vieles mehr. Wer den Laden in der Nebelhornstraße betritt, hat viel zu entdecken. Mittendrin steht ein großer Tisch, an dem sich viel Leben abspielt. Hier trifft sich das Team einmal in der Woche zum gemeinsamen Frühstück. Hier kann mit Kunden gesprochen oder ein Kaffee getrunken werden. Hier sitzt aber auch die Chefin gerne mit ihrem Laptop, um mitten im Geschehen zu arbeiten und gleichzeitig ansprechbar zu sein. Ein Kommunikationsplatz, der gemütlich und gleichzeitig geschäftig ist.

Högerle – schön ausgeschlafen, Oberstdorf></div><div class=Arbeitsplatz, Ruhepol, Küche: Mitten im Geschäft wurde ein kommunikativer Ort geschaffen.
Großen Raum nimmt das Thema Bad ein, in dem neben Frottierwaren auch Pflegeprodukte, Seifen und Kosmetik für Sie und Ihn, aber auch hochwertige Badaccessoires angeboten werden. Neben Cawö und dem Bettenring-Sortiment sticht hier der portugiesische Anbieter Habidecor mit Handtüchern und ausgefallenen Badteppichen heraus, mit denen sich Högerle preislich im gehobenen Segment bewegt. „Aber hier geht es nicht mehr um den Preis, sondern um die Qualität.“ Eine Linie, die sie auch an anderer Stelle vertritt, etwa bei den Raumdüften von Culti oder den Seifen von Klar, Deutschlands ältester Seifenmanufaktur. Von diesen Produkten sind Högerle und ihre Mitarbeiterinnen selbst überzeugt. „Und was gut für uns ist, ist auch gut für unsere Kunden.“

Mit der Standortverlagerung wurde auch das komplette Design des Geschäftes überarbeitet: So entstand ein neues Logo, die Farben wurden angepasst und die Website zeitgemäß erneuert. Wer Evelyn Högerle in ihrem Geschäft erlebt merkt schnell, wie sie vor Kreativität nur so sprudelt. Auch eine neue Werbekampagne hat sie entwerfen lassen – mit aufwändigen Fotos und flotten Sprüchen. Denn so manches in der Branche kommt ihr zu verstaubt und schläfrig daher.

„Nur wer den Mut aufbringt, loszulassen und seine Herzensziele mit viel Liebe verfolgt, wird die wahre Erfüllung finden“, sagt die Händlerin und ist sicher: „Die Standortverlagerung war die beste Entscheidung!“ Was die Zukunft bringt ? Darüber spricht sie auch mit ihrem Sohn Felix. Der 21-jährige Tischler, der im Geschäft bei der Auslieferung hilft, hat auch noch die ein oder andere Idee, wie sich das Unternehmen weiterentwickeln lässt. Evelyn Högerle will zwar jetzt erst einmal im neuen Geschäft ankommen, sagt aber dennoch: „Ich glaube nicht, dass das hier schon die Endstation ist.“


Högerle - schön ausgeschlafen

Vorbildliches Verkaufskonzept des Jahres 2021
Högerle - schön ausgeschlafen
Nebelhornstraße 17
87561 Oberstdorf
eMail: kontakt@hoegerle.de
Internet: www.hoegerle.de
Telefon: 08322/1500
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