Betten Heller - Erfolgreiche Standortverlagerung 2024


Betten Heller, Göttingen

Nachhaltig und fit für die Zukunft

Betten Heller in Göttingen gibt es seit 1837. In sechster Generation ist seit 1999 Susanne Heller Chefin und meisterte 2023 einen richtungsweisenden Standortwechsel: Vom Stammhaus in 1A-Lage gegenüber dem alten Rathaus in die Filiale in der Geismar Landstraße 16. Für den Komplettumbau 2010 erhielt sie den Haustex Star. Mit dem erweiterten Umbau und der Konzentration gestaltet sie nun das Geschäft nachhaltiger und fit für die Zukunft. Ein gelungener Standortwechsel urteilte die Jury.

Ein Hingucker an der Geismar Landstraße. Mit großer Schaufensterfront wirbt Betten Heller für „Beste Beratung – Bester Schlaf“. Der Standort ist seit mehr als dreißig Jahren etabliert. Über die letzten Jahre beobachtete Inhaberin Susanne Heller, „dass sich die Nachfrage zu den Großteilen und weg von der Wäsche bewegt.“ Der Schritt weg vom Wäschegeschäft am Kornmarkt hin zu den Bettenangeboten in der Filiale in der Geismar Landstraße war nur konsequent. Darüber hinaus sieht die Fachhändlerin die Attraktivität der Göttinger Innenstadt schwinden. Susanne Heller ist selbst im Citymarketing engagiert, sieht aber keine positiv machbare Veränderung, die diesem Vorfall entgegenstehen würde. Zudem ist sie in einem Alter, in dem sie das Geschäft für eine Übergabe an eine neue Generation vorbereiten möchte.


Alles begann damit, dass die diplomierte Betriebswirtin wissen wollte, ob Bettwäsche am Standort Geismar Landstraße auch zukünftig funktionieren würde. Sie sprach vor Ort mit der in der Branche bekannten LDT-Dozentin Silvia Leins-Bender aus Mötzingen, die auch ihre Erfahrungsaustauschgruppe moderiert. Die Expertin sprach sehr wertschätzend mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und fragte einfach: „Was braucht ihr denn ?“ „In Anschluss nahm sie den Grundriss, legte Transparentpapier darüber und strukturierte neu“, erzählt Heller. Sie und ihr Team hatten bis dahin ganz andere Pläne, ließen sich aber gern überzeugen. „Schon auf dem Plan war das eine Offenbarung“, begeistert sich die Unternehmerin noch heute und das Konzept, die Struktur des Ladens, wie er jetzt ist, wurde genau so umgesetzt. Von großem Vorteil war auch, dass ihre lokale Innenarchitektin, Heike Strotmann, mit der sie schon 2012 den Komplettumbau bewältigte – für den sie ebenfalls den Haustex Star bekam – sehr harmonisch mit der Kollegin aus Baden-Württemberg zusammenarbeitete.
Durch das Herausnehmen von Bauelementen wurde der Laden weiter geöffnet und so entstand eine noch klarere Präsentationsfläche. Die Konzentration auf Bettsysteme bleibt bestehen. Mit dem Fokus auf den neuen Laden wurde die Marke Dormiente aufgenommen. Die nachhaltige Abteilung wird durch dekorative Mooselemente markiert. Die Präsentation der Steppdecken erfolgt nun in Hängeform und auch die Kissenvariationen werden offen gezeigt. „Die Bettwäsche wurde aus dem Kornmarkt Standort mitgenommen und die ersten Monate zeigen, dass das die richtige Entscheidung war“, bekundet Heller. Sie konzentriert sich auf drei Lieferanten: Schlossberg, Bassetti und Elegante, die nun nach Themen sortiert sind.

Aus dem Kornmarkt stammt auch das eindrucksvolle Spannlakenregal, das in die Ladenfläche integriert wurde. Hinter jeder mit Farbmustern gekennzeichneten Klappe verbirgt sich das Handlager, das heißt, zu jeder präsentierten Farbe befinden sich dahinter die unterschiedlichen Größen. Betten Heller bietet ausschließlich die Spannlaken Bella Donna Exklusive. Ebenfalls neu: Statt wie bislang nur einem, stehen nun zwei bis drei Beratungstische zur Verfügung.

Besonders stolz ist die Chefin auf das nachhaltige Beleuchtungskonzept mit modernen LED-Lampen. „Das hatte zur Folge, dass die Decke komplett neu gemacht werden musste – während des laufenden Verkaufs – das war natürlich besonders aufwendig“, aber Susanne Heller freut sich darüber, diese Investition getan zu haben, denn das freundlich hell gezauberte Ambiente spricht für sich.

Anfang 2023 war es so weit: Das Stammgeschäft in der Göttinger Innenstadt wurde nach einem großen Räumungsverkauf geschlossen und das Hauptgeschäft in die ehemalige Filiale in die Geismar Landstraße 16 verlegt. Susanne Heller ist stolz auf ihr Team: „Das letzte Jahr mit dem Räumungsverkauf, dem Umzug, Zusammenzug und den parallelen Umbauten im laufenden Geschäft war ultra anstrengend für meine Mitarbeiter, doch wir haben alle an einem Strang gezogen.“


Neben den Investitionen in den Umbau legte sie den Schwerpunkt im ersten Halbjahr auf weitere Schulungen: Ein Mitarbeiter wurde zum TÜV-geprüften Bettenfachberater ausgebildet, alle Beschäftigten sind AGR-Premium (Aktion Gesunder Rücken e.V.) zertifiziert.

Als Geschäftsfrau plant Susanne Heller für die Zukunft des Geschäfts, aber nicht für ihre beiden Kinder. Sie promovieren in fachfremden Bereichen. Doch auch für die Fachhändlerin war nach Abschluss ihres Studiums keineswegs klar, dass sie das Geschäft übernehmen würde. Nach dem Abitur machte sie erst eine Banklehre. Dann studierte sie vier Jahre BWL mit Wirtschafts­englisch und Wirtschaftsfranzösisch und für sie war klar: Nie wieder würde sie nach Göttingen zurückkommen. So arbeitete sie erst im Konsumgüterbereich bei Suchard im Milka-Marketing, dann bei Procter und Gamble. Direkt nach der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ lebte und arbeitete sie drei Jahre in Prag. Mit der Geburt der ersten Tochter änderte sich die Perspektive auf das Leben. Parallel dazu machte ihr Vater sich Gedanken, wie es mit dem Unternehmen weiter gehen sollte. Nach reiflicher Überlegung fiel die Entscheidung zugunsten der Übernahme von Betten Heller, also die Rückkehr in die niedersächsische Heimat. Ihre Entscheidung hat Susanne Heller nicht bereut und freut sich nun über den dritten Haustex Star.

Den Preis wird Susanne Heller im nächsten Jahr als Marketinginstrument einsetzen, um ein zukunftsorientiertes Signal zu setzen. Zudem wünscht sie sich, dass die Bedeutung des richtigen Bettes auf unser Wohlbefinden am Tag deutlicher wird: „Wir sind keine Ärzte und wir sind keine Therapeuten, aber wir können viel verhindern und lindern. Mehr Bewusstsein für das richtige Bett, das wünsche ich mir.“

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