Bettenhaus Divivier - Gelungene Firmenübernahme 2024
Bettenhaus Divivier, Landstuhl
Staffelübergabe im Traditionsbettenhaus
Auf 135 Jahre Unternehmensgeschichte blickt das Bettenhaus Divivier zurück. Nun übergab Michael Divivier die Geschäfte an Christian Schmitt. Die beiden Unternehmer kennen sich schon länger. Schmitt ist Inhaber der Näherei Martin GmbH, die für Divivier die Bezüge einer patentierten Modulmatratze näht. So wurde zusammengeführt, was bereits verbunden war – dafür erhält das Bettenhaus Divivier in der Kategorie „Vorbildliche Firmenübernahme“ den Haustex Star 2024.
Seit Philipp Divivier 1887 in Ramstein eine Sattlerei und Polsterei gründete, ist viel passiert. Das kleine Familienunternehmen hat sich mit der Zeit stetig gewandelt, bot seinen Kunden dabei aber immer besten Service, eine ebensolche Beratung und machte sich einen Namen in der Region. Aus der Sattlerei wurde eine Raumausstattung mit Heimtextilverkauf und Bettfederreinigung und schließlich das Bettenhaus Divivier unter der Führung von Michael Divivier, der mittlerweile vierten Familiengeneration. Eine fünfte wird es nicht geben, doch das Traditionsunternehmen wird fortgeführt. Michael Divivier trat an Christian Schmitt, Inhaber der Näherei Martin GmbH in Rodenbach, heran und fragte ihn, ob er übernehmen würde.
„Es war naheliegend, dass er mich anspricht“, erzählt Schmitt. „Meine Näherei hat die Bezüge für die Divivier-Modulmatratze produziert, wir kennen uns schon länger.“ Hätte er nicht zugesagt, wäre Ende 2022 Schluss gewesen. Damit hätte nicht nur die lange Geschichte des heute 220 Quadratmeter großen Fachgeschäfts geendet, auch die patentierte, handgefertigte Modulmatratze „made in Germany“ wäre vom Markt verschwunden. Das wollte Christian Schmitt nicht zulassen, zumal er Potenzial in diesem Produkt sieht. „Ich finde das System gut, damit lässt sich viel abdecken, was beim Thema Schlafen aufkommt.“ Ein erster wichtiger Grund für seine Entscheidung, das Bettenhaus Divivier zu übernehmen.
Auf der großzügigen Fläche setzt das Bettenhaus Diviver vor allem seine eigenen Modulmatratzen sowie Hasena-Boxspringbetten in Szene.
Hinzu kam, dass Christian Schmitt sich mit seiner Näherei gerade in einer Umstrukturierungsphase befindet und die beiden Unternehmen schon länger miteinander verbunden sind. „Das Bettenhaus Divivier ist zwar kein so großes Fachgeschäft, aber es gibt einen großen Kundenstamm, deshalb hat das alles gut gepasst. Ich habe uns auch ein bisschen als Schicksalsgemeinschaft gesehen“, sagt er. „Es geht mir zukünftig darum, bestmöglich die durch diese Verbindung entstandenen Synergien zu nutzen und die Nachfrage für beide Unternehmen zu steigern.“
Die Modulmatratze soll weiterhin Herzstück des Fachgeschäftes bleiben, das Christian Schmitt zum 1. Januar 2023 vollständig als GmbH übernommen hat. „Sie kommt bei den Kunden wirklich gut an. Zu Hause kann sie noch einmal in Eigenregie nachjustiert werden. Das ist schon etwas Besonderes, das geht mit vielen anderen Matratzen nicht“, erklärt er. Wobei das nicht der einzige USP der Divivier-Modulmatratze ist. „Es handelt sich um einen dreiteiligen Basiskern mit einem Oberbau aus drei Schaumstofftoppern, die aus Premium-Kaltschaum bestehen. Alles wird in Handarbeit im eigenen Haus gefertigt. Das macht es möglich, dass wir unseren Kunden ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten können. Das Konzept basiert auf Matratzen, wie sie früher einmal hergestellt wurden. Sie ist einfach aufgebaut, reduziert auf das, worauf es ankommt, aber der Kunde kann viel damit machen“, so Schmitt weiter.
Im Detail bedeutet das: Die drei Schaumstofftopper können individuell befüllt werden, sodass bis zu 27 Härtegrade möglich werden. Nach einer ausführlichen Beratung kann die Matratze also ziemlich genau an jedes Bedürfnis angepasst werden. Mittelteil und Fußteil des Basiskerns lassen sich außerdem dank der Dreiteilung im Verlauf der Nutzung tauschen, was die Lebensdauer der Matratze verlängert. Ummantelt sind die Schaumstofftopper von einem Abstandsgewebe, das dafür sorgt, dass sich eine Luftschicht zwischen Schläfer und Matratze bildet. So entsteht ein gesundes, trockenes Schlafklima. Der luftdurchlässige, hautsympathische Hybridbezug mit einem hohen Tencel/Lyocell-Anteil und einem Vier-Seiten-Reißverschluss ist hygienisch, innovativ und kann einfach zu Hause in einer Waschmaschine bei 60° C gereinigt werden. Dieser ist ebenfalls eine Idee Michael Diviviers. Dank Christian Schmitt bleibt nun all das erhalten.
Boxspringbetten von Hasena sind ein wichtiger Bestandteil des Sortiments im Bettenhaus Divivier.
2013 entwickelte Michael Divivier seine Modulmatratze. Seitdem ist sie ein Geheimtipp. Das möchte Christian Schmitt jetzt ändern, das patentierte Produkt bekannter machen, zunächst in der Region, aber auch überregionale Fachhändler sieht er als Option. „Wir haben schon ein paar Wiederverkäufer, die sehr zufrieden sind und ebenfalls das Potenzial sehen“, freut er sich. „Das wollen wir nun Stück für Stück weiterentwickeln.“ Ein Imagefilm sei in Planung, ebenso die Erweiterung der Zielgruppe und die Erarbeitung einer Social Media-Strategie. Mit einem regionalen Radiosender gäbe es bereits eine Kooperation.
Ergänzend zur Modulmatratze sind die Boxspringbetten des Schweizer Herstellers Hasena ein wichtiger Bestandteil des Sortiments im Landstuhler Fachgeschäft. „Boxspringbetten sind ja gerade wieder im Kommen. Wir haben mit Hasena einen Vertrag. Im Umkreis von 100 Kilometern sind wir nun die Einzigen, die Hasena Boxspringbetten verkaufen“, erzählt Schmitt. Die Beratung vor Ort ist natürlich immer am besten. „Ich denke, dass Menschen für einiges doch eine Fachberatung im Geschäft brauchen. Dazu gehören Matratzen. Man kann Matratzen sicher auch im Internet kaufen, aber wer wirklich gut schlafen möchte, sollte sich vor Ort beraten lassen. Nicht nur bei Interesse an der Modulmatratze nehmen wir uns im Geschäft viel Zeit. Das ist der große Pluspunkt des stationären Einzelhandels“, so Schmitt. Auch diese Kernkompetenz eines guten Fachgeschäfts, die Beratung, soll beim Kurs in die Zukunft mitgenommen werden.
Gelungene Firmenübernahme des Jahres 2024