Bettenhaus Stelzner GbR - Vorbildlicher Generationswechsel 2024
Bettenhaus Stelzner, Eglharting
Die Dritte Generation übernimmt die Verantwortung
Seit über fünfzig Jahren berät das Traditionsunternehmen Bettenhaus Stelzner seine Kunden. Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Seit fünf Jahren unterstützt Niclas Stelzner als Junior-Chef seinen Vater im Familienbetrieb. Der Generationswechsel erfolgt mit Ruhe und Bedacht.
„Wenn in unserer Branche heute jemand aus der jüngeren Generation das Bettenhaus der Familie übernimmt, dann ist das immer die Leistung der Vorgängergeneration“, davon ist Niclas Stelzner überzeugt. Und er ist nicht der erste Stelzner, der in ein gut situiertes Familienunternehmen einsteigt. 1970 gründete sein Großvater das Bettenhaus Stelzner in Oberbayern. In den Anfängen wurden Hotels beliefert. Einen stationären Laden gab es zunächst nicht. „Mit dem Einzelhandel und der Bettenreinigung habe dann ich angefangen“, erklärt der heutige Senior-Chef Horst Stelzner. Das war Mitte der 1980er-Jahre in Vaterstetten. Gut zehn Jahre später zog der Familienbetrieb in die heutige Immobilie nach Eglharting. Der 1991 geborene Niclas nutzte den 450 Quadratmeter großen Verkaufsraum zunächst als Spielwiese. Als er älter wurde, half er zwar regelmäßig aus, dass er aber hauptberuflich hier arbeiten und mit seinem Vater eine GbR gründen würde, war zu keinem Zeitpunkt vorbestimmt. Und es sah auch lange nicht danach aus.
„Ich wusste immer, dass es die Option gibt, in den Familienbetrieb einzusteigen“, erklärt Niclas Stelzner heute. „Aber mein Plan war, als Back-up für die Zukunft eine Ausbildung in einem Handwerksberuf zu machen.“ Gesagt, getan: Er lernte Mechatroniker bei BMW und blieb diesem Beruf zehn Jahre lang treu, bis er sich schließlich doch dazu entschied, für das Familienunternehmen zu arbeiten. Und zwar in Vollzeit. „2019 war es einfach so weit, diesen Schritt zu gehen“, so der Junior-Chef. „Wir sind beide älter geworden und es war uns wichtig, eine Zeit gemeinsam hier zu arbeiten.“
Im gut durchdacht eingerichteten Eingangsbereich werden die Kunden herzlich willkommen geheißen.
Horst Stelzner hat den Weg seines Sohnes immer unterstützt und sieht darin sogar einen Vorteil für das Gelingen des Generationswechsels: „Ich hätte ihn nicht gleich nach der Schule hier haben wollen. Wenn der Vater der Ausbilder ist, dann geht das leicht schief.“ „Und mit zehn Jahren Fremderfahrung hätte ich jederzeit wieder gehen können“, ergänzt sein Sohn. Doch das war nicht nötig. „Dass Wichtigste ist, dass man sich versteht und dass man in dem anderen auch einen Freund und einen Partner sieht“, meint Horst Stelzner.
Dass aktuell zwei Generationen parallel im Bettenhaus arbeiten, sehen sowohl der Vater als auch der Sohn als Vorteil. So gibt es immer die Option, sich gegenseitig zu vertreten und es können Bereiche aufgeteilt werden. Niclas Stelzner übernimmt die administrativen Aufgaben und somit auch immer mehr Verantwortung. „Dabei ist es wichtig, sich ausprobieren zu dürfen und auch mal Fehler machen zu können“, so der Junior-Chef. „Das hat mich schon viel Geld gekostet“, scherzt der Vater. Horst Stelzner steht seinem Sohn auch mit vierzig Jahren Erfahrung immer beratend zur Seite und hält ihm vor allem in Sachen Reinigung den Rücken frei. Unterstützt werden die beiden Inhaber von drei Angestellten, von denen eine bereits seit 27 Jahren im Geschäft arbeitet.
Natürlich kommt mit einer jüngeren Generation auch frischer Wind ins Unternehmen. Niclas Stelzner hat die Corona-Zeit aktiv genutzt, um die Homepage zu modernisieren, eine Online-Terminvereinbarung einzurichten und einen speziellen Online-Shop zu starten. „Wir haben zu den Produkten im Online-Shop keine Bestellfunktion. Der Kunde kann eine Merkliste erstellen, uns schicken und wir melden uns dann. So ist der Shop eine Art erweitertes Schaufenster, das dazu animiert, zu uns in den Laden zu kommen“, erklärt Niclas Stelzner. „Das müssen wir noch weiter ausbauen“, ergänzt der Vater. „Wir haben eine Manufaktur hier im Haus, wie man sie so kaum noch findet. Hier fertigen wir zum Beispiel individuelle Sofakissen. Die könnte man da auch zeigen.“
Mit kompetenter Beratung sorgen die Stelzners für den guten Schlaf ihrer Kunden.
Zwei weitere Neuerungen, die mit dem Engagement des Sohnes Fahrt aufgenommen haben, sind die Fertigung von Matratzen für Wohnmobile und Boote sowie das Angebot von Senioren- und Pflegebetten. Aber nicht nur das Sortiment hat sich verändert. Bei Werbemaßnahmen setzt der Junior-Chef auf Google Adwords. „Wir wollen sichtbar sein, wenn in unserer Region jemand Produkte aus unserer Branche sucht.“
Beim Blick in die Zukunft sind die beiden positiv gestimmt. „Früher wurde das große Geld noch mit den Reinigungen gemacht“, erklärt der Senior-Chef. „Das ist längst nicht mehr der Fall. Aber hier in der Region haben jüngst drei kleinere Reinigungen zugemacht. Davon profitieren wir. Das bindet Kunden an uns. Außerdem ist dieser Service sehr nachhaltig.“ Der Sohn fügt hinzu, dass man nicht abschätzen könne, wie sich die Arm-Reich-Schere in Deutschland entwickeln wird, dass ihre Kundschaft aber nach wie vor Qualität zu schätzen wisse. „Es ist einfach wichtig, am Markt zu bleiben und offen für Veränderungen zu sein“, so Horst Stelzner. Er hat vor, seinem Sohn weiterhin zu helfen, wenn auch mit einer immer geringer werdenden Stundenzahl. Für den Sohn ist das okay: „Ich bin nicht der Typ, der alleine schalten und walten muss.“ Sicher hat auch diese Gelassenheit, die Vater und Sohn als Eigenschaft teilen, einen Anteil am gelungenen Miteinander der Generationen im Bettenhaus Stelzner.
Vorbildlicher Generationswechsel des Jahres 2024