Welker Schlafkultur - Vorbildlicher Umbau 2011
Welker Schlafkultur, Herzogenaurach
Vorbildlicher Umbau
Eine ansprechende Ladengestaltung hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Besucher-Frequenz in einem Geschäft und damit auch auf die Umsätze. Daher sollte ein Einzelhändler auf eine zeitgemäße Optik seiner Verkaufsräume achten und sie regelmäßig modernisieren. Michael Welker zeigt mit dem Umbau seines Fachgeschäftes, wie man ein Haus durch umfassende Umbaumaßnahmen von Grund auf modernisieren und auf die Zukunft ausrichten kann.
Michael und Ehefrau Jeannette Welker.
Welker in Herzogenaurach ist ein alt eingesessenes Fachgeschäft in der Heimat von Adidas und Puma. Es geht auf eine Gründung 1881 zurück und befindet sich seitdem in Familienhand. Das Gebäude (Baujahr 1961), in dem sich das Geschäft befindet, ist Eigentum. Der letzte Umbau des Geschäftes war im Jahr 1989. Zehn Jahre ohne Modernisierung sind im Handel eine Art magische Grenze. Da ohnehin die energetische Sanierung des gesamten Gebäudes anstand, entschloss sich Inhaber Michael Welker, Nägel mit Köpfen zu machen und auch sein Geschäft für die Zukunft zu rüsten.
Es folgten erste Sondierungsgespräche mit dem Bettenring und Besuche in Kollegenbetrieben des Verbandes, um abzuklopfen, in welche Richtung sich das Unternehmen bewegen sollte. Auch das Sortiment wurde unter die Lupe genommen. Welkers Ziel war die klare Positionierung als das Bettenfachgeschäft in Herzogenaurach. Die Stadt verfügt nicht zuletzt durch die beiden Sportartikel-Unternehmen und die Schaeffler-Gruppe über eine kaufkräftige Bevölkerung. Andererseits, so Welker, gebe es natürlich Mitbewerber wie Discounter und Möbelhäuser in der Umgebung, außerdem locken in maximal 30 Autominuten Entfernung Nürnberg, Fürth und Erlangen Käufer in ihren Einzelhandel. Damit muss Welker sich vergleichen können.
Geschickt: Ein rotes Glasband, das sich entlang des Dachvorsprungs um das Haus zieht, bildet einen hohen Wiedererkennungswert.
Was folgte, war im Grunde eine Kernsanierung des gesamten Gebäudes. Außen wurde eine moderne Eingangslösung mit automatischer Schiebetür installiert, die Fassade wurde isoliert und modernisiert. Dach und Fenster wurden komplett neu installiert. Als besonderes Charakteristikum und Wiedererkennungsmerkmal dient ein rotes Glasband, das sich entlang eines Dachvorsprungs um das Haus zieht. Nachdem der Außenbau geschafft und ein sehr erfolgreicher Räumungsverkauf abgeschlossen war, wurde das Geschäft für zweieinhalb Wochen geschlossen, um die Innenarbeiten durchführen zu lassen. Die Verkaufsfläche von rund 350 Quadratmetern auf zwei Etagen wurde im Grunde entkernt und neu gestaltet. Statt zahlreicher Spiegelflächen, die mal sehr modern waren, setzt Welker jetzt auf Rückwände in Nischenbauweise, die die einzelnen Marken effektvoll in Szene setzen. Selbstverständlich wurden auch Boden und Decke samt Licht neu geschaffen. Nun wirkt der Laden freundlich, aufgeräumt, einladend, aber nicht übertrieben modern. Schließlich müssen die Welker-Stammkunden ihr Fachgeschäft auch nach dem Umbau wiedererkennen.
Den Umbau nutzte Welker auch zu einer Überarbeitung des Sortimentes. Das Gardinen-Sortiment hat er aufgegeben, stattdessen wurde Damen- und Herren-Nachtwäsche neu aufgenommen. Welker tastet sich mit den bewährten Marken Calida und Schiesser in dieses Marktsegment vor und hofft auf zusätzliche Impulse für sein Geschäft. Neu aufgenommen hat der Inhaber auch Fischbacher-Bettwäsche. Offen räumt Welker ein, dass man sich in den alten Räumlichkeiten nicht getraut hatte, diese hochwertige Marke anzubieten. Erste Erfahrung mit der Marke stimmen zuversichtlich, denn die Kunden springen jetzt durchaus auf die neue Marke an. Das Matratzen- und Unterfederungssortiment ist im Obergeschoss positioniert, dort beschränkt sich Welker als überzeugtes Bettenring-Mitglied auf die Verbandsmarken Dormabell und Sympathica. Welker: „Das Bettenring-Sortiment ist für ein Geschäft unserer Größe ideal.”
Welker ist fest davon überzeugt, dass der qualitativ gute Bettenfachhandel in Zukunft mehr denn je gefragt sein wird. Er führt das auf die sich wandelnde Altersstruktur zurück, außerdem beobachtet er, dass die Konsumenten nicht mehr so stark wie früher auf Schnäppchen und Prozente aus sind. Das hat ihn ermutigt, die Investition im gut sechsstelligen Bereich auf sich zu nehmen. Und die ersten Erfahrungen signalisieren ihm, dass er damit richtig liegt. „Wir erreichen nun Kunden, die wir bislang bei uns nicht gesehen haben, auch jüngere Leute. Und wir können nun höherwertiger verkaufen, was wir in einem höheren Durchschnittsbon spüren.”
Vorbildlicher Umbau des Jahres 2011