Bettenhaus Stiegeler - Vorbildliche Kundenbindung 2014
Bettenhaus Stiegeler

Bettenhaus Stiegeler, Freiburg

Top-Autoren lesen in familiärer Atmosphäre

Bettlektüre einmal anders: In Freiburg veranstaltet das Bettenhaus Stiegeler mehrmals im Jahr Lesungen mit namhaften Autoren. Von Harald Martenstein bis Meike Winnemuth reicht die Gästeliste, die regelmäßig für ein ausverkauftes Haus sorgt. Das begeistert nicht nur Stammkunden, sondern bindet auch neue, die das Bettenhaus vorher noch nicht kannten. Inhaberin Henrike Beck sorgt für eine familiäre Atmosphäre, die von allen Beteiligten geschätzt wird und auch die Jury des Haustex-Star überzeugt hat.

Bettenhaus Stiegeler
In der oberen Etage präsentiert das Bettenhaus Stiegeler seine Matratzenausstellung.
Zu einem guten Bett gehört ein gutes Buch“, ist Henrike Beck überzeugt. Und zu einem guten Buch gehören in aller Regel Autorinnen und Autoren, die gerne daraus vorlesen. Im Freiburger Bettenhaus Stiegeler hat man beides miteinander kombiniert. Aus einer spontanen Idee wurde schließlich eine Veranstaltungsreihe, die schon zahlreiche namhafte Persönlichkeiten in die Universitätsstadt gezogen hat. Dass sie in einem Bettenhaus lesen statt in einem Buchladen oder einem Theater, hat noch keinen der geladenen Künstler abgehalten. Manche waren sogar schon mehrfach da.

Henrike Beck hatte schon immer den Wunsch, eine Veranstaltung zu machen, bei der die Kunden im Bett liegen. „Am liebsten irgendetwas mit Gewalt oder Sex“, lacht sie. „Aber das geht natürlich nicht – wir sind ja alle katholisch...“ Auf einer Wanderung lernte sie die SWR-Redakteurin Annette Christine Hoch kennen, die beiden gerieten ins Plaudern und mit einem Mal war die Idee zum „Bettgeflüster“ geboren. Die Journalistin hatte Kontakte zu Autoren, Henrike Beck den Raum und die Lust auf eine außergewöhnliche Veranstaltung. Doch was tatsächlich auf sie zukommen würde, konnten die beiden nicht ahnen. Denn das Konzept wurde gleich zur Premiere ein Volltreffer.

Bettenhaus Stiegeler
Die Frottierabteilung wird bei den Lesungen zur Bühne.
„Die Leute haben uns die Türen eingerannt“, erinnert sich Henrike Beck, die sich die Geschäftsführung des Familienbetriebes mit ihrer Mutter Edith teilt. Die Karten für die 100 Plätze waren in kürzester Zeit vergeben, damals noch kostenlos. „Ich wollte ja kein zweites Standbein eröffnen“, erzählt Henrike Beck, die mit einem solchen Ansturm nicht gerechnet hätte. 60 Anmeldungen gab es auf der Warteliste, so dass Premieren-Autor Andreas Altmann gleich für einen zweiten Termin gebucht wurde. Einen Reiseautor wie Altmann fand die Initiatorin im Bettenhaus genau richtig aufgehoben: „Schließlich heißt Reisen vor allem Unterwegssein, und dabei immer auch Heimat auf Zeit finden“, erzählt Henrike Beck. „Häufiger Bettenwechsel inklusive.“

Der Erfolg bestätigte die Fachhändlerin, die den Familienbetrieb in vierter Generation leitet. „Natürlich möchte ich, dass mein Geschäft läuft und stelle mir die Frage, was mein Geschäft attraktiver macht“, erzählt Henrike Beck. Die Lesungen seien ein Ergebnis dieser Überlegungen, die auch den Vergleich mit den Mitbewerbern einschließt. „Was macht uns einzigartig und attraktiv, wenn die Ware letztlich austauschbar ist“, fragt Henrike Beck, um die Antwort gleich hinterher zu schieben: „Die Menschen und die Atmosphäre sind entscheidend.“ Und da sei es ganz toll, „ab und zu ein paar schräge Typen im Laden zu haben.“

Denn die bringen auch Menschen ins Geschäft, die nicht zur Kundschaft zählen. Aus ihnen künftige Stammkunden zu machen, ist die Herausforderung. Ob dies wirklich gelingt, lässt sich natürlich nicht eindeutig nachvollziehen. Andererseits spricht es sich herum, dass bei Stiegeler interessannte Autorinnen und Autoren auftreten, und auch die Lokalpresse berichtet über die Veranstaltungen – beste Werbung fürs Geschäft. Und das lebt nicht von der Tradition allein: „Wir müssen diese Tradition immer neu definnieren, um uns weiterzuentwickeln“, ist Henrike Beck überzeugt.

Gleichwohl versteht sich die Familie mit ihrem Unternehmen als Teil der Kommune und des gesellschaftspolitischen Lebens in Freiburg; soziales und kulturelles Engagement gehörten bei Stiegeler seit jeher dazu. Da war die Etablierung einer Kulturveranstaltung nur konsequnt: 14 Lesungen haben bislang stattgefunden, weit mehr als 1.000 Zuschauer haben im Bettenhaus Autoren wie Harald Martenstein, Meike Winnemuth oder zuletzt David Sieveking gelauscht.

Das ist bei jedem Event ein gehöriges Stück Arbeit zu leisten, das auch Kosten erzeugt. Auch deswegen wird für die Lesungen mittlerweile Eintritt erhoben, was dem Andrang aber keinen Abbruch tut. Die ersten Male hatte Henrike Beck die 100 Sitzgelegenheiten für das Publikum noch ausgeliehen, mittlerweile hat sie ausreichend Stapelstühle selbst angeschafft, die im Außenlager deponiert sind und am Veranstaltungstag herbeigeschafft werden müssen.

Nach Ladenschluss findet dann eine einstündige Umbaupause statt: Da muss schon mal ein Boxspringbet weichen, Warenträger werden verschoben und die Technik aufgebaut, damit die Lesung schließlich zwischen kuscheligen Handtüchern und schön dekorierten Betten stattfinden kann. Eine Garderobe sowie eine Getränkebar werden im Eingangsbereich platziert, ein Buchhändler aus der Region präsentiert einen Büchertisch, an dem die Werke des jeweiligen Gastes verkauft werden. Senior Gottfried Beck sitzt derweil am Klavier, um die Zuhörerinnen und Zuhörer musikalisch im Bettengeschäft zu begrüßen. Am kommenden Morgen sieht dann zur Ladenöffnung wieder alles so aus, als sei nichts gewesen. Das verlangt allen Beteiligten Engagement und Disziplin ab – und ein wenig Lampenfieber ist bei Henrike Beck auch jedes mal mit im Spiel.

Dabei hat sie mit Annette Christine Hoch einen Profi an der Seite: Die Journalistin führt durch den Abend, moderiert im Anschluss an die Lesepassagen eine Interviewsequenz und schafft es, dass sich die Autorinnen und Autoren ihren und den Fragen des Publikums öffnen. So entsteht eine persönliche und familiäre Atmosphäre, auf die im Bettenhaus Stiegeler auch im Alltag sehr viel Wert gelegt wird.

„Der Kundschaft stehen keine anonymen oder austauschbaren Mitarbeiter gegenüber, sondern Persönlichkeiten, die in ihrer fachlichen und menschlichen Qualität die hohen Ansprüche des Unternehmens mitgestalten und repräsentieren“, betont Henrike Beck. Auch die Familienmitglieder sind nach wie vor aktiv in der Kundenberatung und im Tagesgeschäft aktiv.

Man merkt es den Veranstaltungen an, dass hier auch Abseits des täglichen Verkaufsgeschäftes ein ganzes Team mit viel Herzblut zu Werke geht. Die Abende enden in ungezwungener Runde an der Bar, wo noch Zeit für ein Gespräch bleibt, bei dem die Autoren auch erzählen, wie es für sie war, in einem Bettenhaus zu lesen. „Oft hören wir von Autoren und Publikum, dass hier eine sehr besondere Atmosphäre herrscht: sehr persönlich und sehr familiär“, freut sich Henrike Beck. Und vielleicht reift ja auch bei dem ein oder anderen Gast im Laufe dieser Abende die Erkenntnis, dass zu einem guten Buch eben auch ein gutes Bett gehört.

Bettenhaus Stiegeler

Vorbildliche Kundenbindung des Jahres 2014
Bettenhaus Stiegeler
Gerberau 34/36
79098 Freiburg
eMail: info@stiegeler.de
Internet: www.stiegeler.de
Telefon: 0761/282680
Telefax: 0761/2826821
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