Der Bettenhimmel - Gelungene Firmenübernahme 2014
Der Bettenhimmel, Günzburg
Mit der Begeisterung für Betten stetig gewachsen
Das Ehepaar Manuela und Harald Zellner hat in der Bettenbranche schon reichlich Erfahrung gesammelt. Sie waren bereits an mehreren Standorten mit eigenen Fachgeschäften vertreten und haben dabei nicht nur ihre Filialen jeweils vergrößert, sondern auch das Angebot vom Wasserbett zum Vollsortiment erweitert. Mit der gelungenen Übernahme von Betten Rauer in Günzburg haben sich die Zellners erneut weiterentwickelt. Das würdigt die Jury mit einem Haustex-Star.
Die Verkaufsausstellung im Bettenhimmel wird auf zwei Etagen präsentiert.
Manchmal muss man ein paar Umwege einschlagen, um ans Ziel zu gelangen. Für Manuela und Harald Zellner hat sich der Weg gelohnt, der eher zufällig begann: Sie haben im April 2012 das Fachgeschäft von Betten Rauer in Günzburg übernommen, das nun unter ihrer Leitung den Namen „Der Bettenhimmel“ trägt. Nach vielen Jahren in der Branche haben sich Zellners damit noch einmal neu aufgestellt. Die Vorgänger am jetzigen Standort, die Familie Rauer, hatte das Fachgeschäft 1994 gegründet und mangels geeignetem Nachfolger an die Zellners übergeben.
Das Ehepaar ist mit dem 550 Quadratmeter großen Laden in einem Gewerbegebiet jetzt am vorläufigen Ende eines langen Weges angekommen: „Wir sind von Umzug zu Umzug gewachsen“, erzählt Manuela Zellner. Der Weg in den Bettenfachhandel war aber nicht unbedingt vorgezeichnet – begonnen hat alles mit dem privaten Kauf eines Wasserbettes Mitte der 80er Jahre. „Die Begeisterung für Wasserbetten war von der ersten Minute an da“, erinnert sich Harald Zellner.
Und sie war offenbar so groß, dass Zellners sie unbedingt teilen wollten. Freunde, Bekannte und Verwandte interessierten sich plötzlich für das Thema. So entschied das Ehepaar, ein Wasserbett im heimischen Keller aufzustellen und am Wochenende interessierte Kunden zu beraten – schon bald waren die ersten Betten verkauft. Es war zunächst nicht mehr als ein Freizeitvergnügen, denn hauptberuflich führte das Ehepaar einen eigenen Supermarkt,der natürlich Vorrang hatte.
Das Bettenhaus liegt in einem belebten Gewerbegebiet am Günzburger Stadtrand.
Doch die Begeisterung für den gesunden Schlaf war letztlich größer: Zellners entschieden sich, von Lebensmitteln auf Wasserbetten umzusatteln. 1996 übergaben sie ihr bisheriges Geschäft an einen Nachfolger und fingen in Schwabhausen bei Dachau noch einmal ganz neu an: Auf nur 40 Quadratmetern präsentierten sie unter dem Namen „WeeBee Wasserbetten“ ausschließlich Wasserbetten und Zubehör.
Zwei Jahre später erfolgte der Umzug nach Augsburg, die Verkaufsfläche verdoppelte sich und die Marke Tempur wurde ins Programm aufgenommen. In Neu-Ulm eröffneten Zellners im September 1999 eine weitere Filiale auf 240 Quadratmetern und führten von da an auch Luftbetten von Doc. Schließlich wurden beide Standorte in einem neuen, wiederum mehr als doppelt so großen Standort in Neu-Ulm zusammengefasst. Mit den erweiterten Namen wuchs auch das Angebot: „WeeBee Wasserbetten Wohn- und Schlafkomfort“ führte fortan auch herkömmliche Matratzen sowie begehbare Kleiderschränke, Maßschränke und Raumteiler sowie ergonomische Sitzmöbel. Der Zubehörbereich wurde um Bettwäsche und Bettwaren erweitert.
Bevor das Ehepaar das Haus in Günzburg übernahm, hatte es sich in der Branche also längst einen Namen gemacht, was ihren Vorgängern den Wechsel ein wenig erleichtert haben dürfte. „Rauers ist der Abschied schwergefallen“, weiß Manuela Zellner, „es war ihnen wichtig, dass die Tradition eines Bettenhauses fortgeführt wird.“ Zellners kam entgegen, dass der Standort eingeführt war: „Die Leute wissen, dass es hier Betten gibt.“ Dieses Zielpublikum wollten sie halten, genau so wie ihre eigenen Kunden.
Am neuen Standort modifizierten sie nicht nur ihr bisheriges Angebot, sondern strafften auch das Sortiment ihrer Vorgänger. Manuela Zellner hat lieber ein überschaubares Angebot an Herstellern, „von denen ich weiß, dass es funktioniert.“ Wasserbetten gehören nach wie vor ins Portfolio, das Sortiment der herkömmlichen Matratzen wurde nach der Übernahme aber ausgebaut. Neben der Marke Lattoflex fanden auch Boxspringbetten den Weg in die Verkaufsausstellung. Neu für Zellners waren Frottierwaren, neu für bisherige Rauer-Kunden das Angebot an begehbaren Kleiderschränken, die nach Maß angefertigt werden. Die Bettwarenabteilung wurde vergrößert, auch das Angebot an Bettwäsche ist nach der Firmenübernahme vielfältiger geworden.
Nicht zuletzt wurde umfirmiert. Seit April 2012 prangt nun der Name „Bettenhimmel“ an der Fassade. „Es war natürlich ein Risiko, einen eingeführten Namen aufzugeben“, erklärt Manuela Zellner. „Aber es war definitiv der richtige Schritt.“ Die Kundschaft kommt aus einem größeren Einzugsgebiet. „Wir haben hier sehr viel Umland, wo die Einkaufssituation eher mau ist“, so Zellner. Bis zu 50 Kilometer Anfahrtsweg sind keine Seltenheit, die Werbung in den lokalen Wochenblättern streut weit in die Region.
Trotz zahlreicher Großflächen im Umfeld lassen sich Zellners nicht beirren. „Die liefern sich teilweise abenteuerliche Rabattschlachten“, sagt Manuela Zellner, die sich ihren Teil dazu denkt: „Macht euch nur gegenseitig fertig...“ Wobei es auch vorkommt, dass die großen Mitbewerber Kunden zu Zellners schicken, weil sie selbst beim Thema Wasserbetten überfordert sind.
Um sich in dieser Umgebung behaupten zu können, ist neben der Fachkundigen Beratung auch ein perfekter Service lebensnotwendig. „Nur der Kunde entscheidet, ob wir unsere Arbeit gut gemacht haben“, sagen die Zellners. Dafür, dass diese Arbeit gut erledigt wird, sorgt auch ein Schreiner, der Wasserbetten und Schränke komplett montiert. Hier sei die Zufriedenheit besonders wichtig, betont Manuela Zellner: „Das ist schließlich der letzte Eindruck, den ein Kunde von uns hat.“ Bei Wasserbetten können auch Fremdkunden den Service in Anspruch nehmen. „Ob Wasserbett oder Trockenmatratze: Wir versuchen, jedem zu helfen. Egal, ob das Bett von uns oder jemand anderem ist“, betont Harald Zellner. An den Kauf der notwendigen Pflegeprodukte werden die Wasserbetten-Kunden einmal jährlich telefonisch erinnert, auf Wunsch bekommen sie die Ware dann ins Haus geliefert.
Die kompetente Beratung ist den Zellners aber auch bei herkömmlichen Matratzen ein wichtiges Anliegen. Als gelerntem Krankenpfleger sind Harald Zellner medizinische Fragen dabei ebenso vertraut wie seiner Frau, beide sind als Liegediagnostiker ausgebildet, und auch der Monteur und die Angestellte im Verkauf wurden in den Grundlagen der Ergnonomie geschult. Einmal jährlich lassen Zellners ihr Haus durch die Aktion gesunder Rücken (AGR) zertifizieren.
Für die Zukunft planen sie noch einen weiteren Ausbau ihres Onlineshops. „Wir basteln gerade daran, damit er noch besser funktioniert“, erklärt Manuela Zellner. Denn auch nach einem langen Weg in der Branche gibt es immer noch neue Ziele.
Gelungene Firmenübernahme des Jahres 2014