12.03.2021

Regionales Einkaufen immer wichtiger

Köln. In Deutschland wurde in den vergangenen Monaten immer mehr Wert auf den Einkauf bei lokalen Händlern sowie auf Nachhaltigkeit gelegt, online wie auch offline. Denn auch lokale Onlinemarktplätze wurden im Verlauf der Pandemie verstärkt genutzt – Tendenz steigend, vor allem bei der jüngeren Zielgruppe. Die Analyse des Onlinekaufverhaltens zeigt aber auch: Konsumentinnen und Konsumenten sind mit ihren Onlinekäufen zunehmend zufrieden. Größter Profiteur des Zuwachses: Amazon. Das ist das Ergebnis des Corona Consumer Checks des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH).

Während rund ein Drittel der Befragten angaben, 2020 vermehrt bewusst lokale Händler unterstützt und mehr auf nachhaltige Produkte geachtet zu haben, wird sich dieser Wert voraussichtlich weiter erhöhen. Aktuell gibt rund die Hälfte der Befragten an, zukünftig häufiger lokal kaufen und auf Nachhaltigkeit achten zu wollen. Über die Hälfte (65 %) der für den Corona Consumer Check befragten Konsumentinnen und Konsumenten findet lokale Onlineplattformen interessant. Dieses Interesse zeigt sich über alle Altersgruppen hinweg, ist jedoch bei den 18- bis 29-Jährigen (68 %) am deutlichsten ausgeprägt.

Auch die tatsächliche Nutzung lokaler Onlinemarktplätze ist im Verlauf der Pandemie gestiegen – um rund drei Prozentpunkte auf 15 Prozent der Befragten. Wieder sind es vor allem die Jüngeren, die diese Entwicklung treiben. Insgesamt plant knapp ein Viertel (23 %) der Befragten, zukünftig über digitale lokale Plattformen einzukaufen.

Während der stationäre Handel zunehmend unter dem Lockdown leidet, kann der Onlinehandel weiter profitieren. Denn immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten bewerten ihre Onlinekäufe positiv. Die häufigste Anlaufstelle im Netz als Alternative zum Laden vor Ort ist nach wie vor Amazon. Der detaillierte Blick auf das voraussichtliche Onlinewachstum in den einzelnen Branchen prognostiziert das größte Wachstum für den Bereich der Schnelldreher, der so genannten Fast Moving Consumer Goods (FMCG).

Über 80 Prozent der Befragten für den Corona Consumer Check waren mit ihren Onlinekäufen zufrieden und beschreiben den Kaufprozess als einfach und unkompliziert. Darüber hinaus sind Konsumentinnen und Konsumenten überzeugt, durch den Kauf im Netz sehr viel Zeit zu sparen (71 %). So wollen rund 40 Prozent zukünftig noch mehr online bestellen. Auffällig: Alle Werte haben sich im Vergleich zu der Befragung Anfang November deutlich erhöht.

Einkäufe, die Konsumentinnen und Konsumenten normalerweise stationär tätigen, entfallen nun online mit Abstand am häufigsten auf Amazon. So gaben Anfang Mai des vergangenen Jahres 62 Prozent an, statt im Geschäft verstärkt bei Amazon einzukaufen; dieser Wert liegt im Januar 2021 bei 83 Prozent. Auch andere große Onlineshops wie Otto oder Zalando können dahingehend zulegen. Den größten prozentualen Zuwachs verzeichnet Tchibo mit 11 Prozentpunkten.
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