30.07.2021
Textilindustrie: Erholung in Sicht
Die Konjunkturdaten zeigen laut textil+mode vorwiegend einen langsam fortschreitenden Trend zur Erholung. Die Umsätze steigen und werden voraussichtlich auch bei Bekleidung im laufenden Jahr über 2020 liegen; das Niveau der Vorkrisenjahre wird aber wohl frühestens im kommenden Jahr erreicht werden können.
Für Textil sieht es etwas besser aus. Bleibt die Entwicklung positiv, dann kann Textil möglicherweise schon 2021 wieder an das Jahr 2019 anknüpfen. lediglich die Beschäftigung hinkt dem Aufwärtstrend noch hinterher. und auch der ifo-Index zeigt, dass viele Unternehmen noch mit Sorge auf die kommenden Monate blicken; auch das spricht dafür, dass die Krise noch nicht überwunden ist.
Die Umsätze steigen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der sehr niedrigen Vorjahreswerte weiter an. Im Vergleich zum Mai 2020 stieg der Umsatz bei Textil um +23,7 %, bei Bekleidung um +13,9 %. Insgesamt liegt der Mai damit +20,8 % über dem Mai 2020. Per Mai liegen die Umsätze im laufenden Jahr bei Textil jetzt um +8,1 % über dem Vorjahreszeitraum. Bei Bekleidung sind es trotz der deutlichen Steigerungen noch immer -6,4 % weniger als per Mai 2020.
Sollten auch die kommenden Monate weiterhin stabil ein „normales“ Vorkrisen-Niveau zeigen, ist eine Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2020 aber auch bei Bekleidung recht wahrscheinlich. Für das Erreichen der normalen Umsatzgrößen der Vorkrisenjahre bedarf es aber noch deutlicher Umsatzsteigerungen, insbesondere bei Bekleidung. Die Beschäftigung steigt dem gegenüber nur zögerlich. Noch immer sind Ende Mai bei Textil -3,6 % weniger Personen beschäftigt, bei Bekleidung waren es -6,6 % gegenüber Mai 2020.
Auch die inländische Produktion erholt sich zusehends von der Krise, bei Textil in stärkerem Maß als bei Bekleidung. In den ersten fünf Monaten produzierten die deutschen Textilbetriebe +7,6 % mehr als im Vorjahr, die Bekleidungsunternehmen hingegen noch immer -4,7 % weniger. Die Auftragseingänge und Auftragsbestände deuten klar auf eine rasch voranschreitende Erholung hin. Die Werte liegen meist zweistellig und stabil über den Vorjahreswerten, insbesondere in den vergangenen Monaten. Dies gilt gleichermaßen für Textil und Bekleidung.
Bei den Erzeugerpreisen bleibt es auch weiterhin bei nur leichten Veränderungen, wobei Textil seit einigen Monaten etwas stärkere Preissteigerungen verzeichnet. Möglicherweise ist dies eine Folge der aktuell deutlich gestiegenen Rohstoffpreise. Es bleibt abzuwarten, ob diese Tendenz bestätigt wird. Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel sinkt im Mai deutlich, trotz der im Frühjahr eingeführten Lockerungen für den Einzelhandel. Der Bekleidungseinzelhandel hat mit -41,1 % in den ersten Monaten des Jahres große Verluste erlitten; mit einer Besserung ist erst ab Juni zu rechnen. Durch Rabattierungen sinkt das Preisniveau allerdings.
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