03.09.2021
Hasena, Biel-Benken/CH: „Wir stehen für hochwertige Materialien und erstklassigen Service“
Firmeninfos
Haustex: Ihr Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Wofür steht der Name Hasena ?
Daniel Hasenfratz: Im wörtlichen Sinn setzt sich der Firmenname aus dem ersten Teil des Familiennamens „Hasenfratz“ und dem „A“ von „Aktiengesellschaft“ zusammen. Im übertragenen Sinn steht Hasena für ein vielfältiges Angebot, hochwertige Materialien und erstklassigen Service. Und das seit 70 Jahren.
Hautex: Wie hat damals die Unternehmensgeschichte begonnen ?
Hasenfratz: 1951 haben mein Vater Felix und seine Brüder, Paul und Willi Hasenfratz, die Firma hier in Biel-Benken bei Basel gegründet. Mit einfachen Mitteln stellten sie Lattenroste her. Zunächst, wie damals üblich, mit einer Federbespannung in Form eines Metallnetzes, dann mit Federleisten. Nachdem die Brüder unter anderem das Möbelhaus Pfister, damals wie heute der Schweizer Marktführer für den Bereich Einrichtung, als Händler für ihre Produkte gewinnen konnten, wuchs aus der kleinen Schreinerei in wenigen Jahren eine Fabrik.
Haustex: Die Entwicklung des Unternehmens verlief also kontinuierlich ?
Hasenfratz: Ja, nach und nach gewannen wir sämtliche Möbelhändler in der Schweiz für den Vertrieb unserer Produkte. Anfang der 80er-Jahre orientierte Hasena sich dann zusätzlich Richtung Deutschland. Dort haben wir zuerst den Bettenfachhandel beliefert, und rund zehn Jahre später begonnen, auch den Möbelhandel zu akquirieren. In diesem Zuge hat sich das Geschäft mehr und mehr von der Produktion von Lattenrosten hin zu Bettgestellen gewandelt.
Haustex: Was war der Grund für diesen Wechsel ?
Hasenfratz: Bei den Lattenrosten standen wir damals sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland zunehmend stark in Konkurrenz zu vielen Mitbewerbern. Das hat die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel erschwert. Ein weiterer Grund für den Wechsel war, dass Bettgestelle immer mehr zu Modeartikeln wurden. Vor allem in Deutschland gab es bis zu diesem Zeitpunkt fast nur komplette Schlafzimmerhersteller: Schrank, Nachttisch, Bettgestell – alles musste eine Einheit bilden. Wir waren einer der ersten Hersteller, der Einzelbetten anbot. Damit haben wir uns in den folgenden Jahren einen Namen gemacht.
Haustex: Die Grundidee der Hasena-Betten basiert also auf Individualität ?
Hasenfratz: Ja, auf Individualität und Flexibilität innerhalb verschiedener Stilrichtungen. Wir haben von Beginn an linienspezifisch gearbeitet. Zu Anfang hatten wir eine gewisse Anzahl an Modellen – die es dann in verschiedenen Ausführungen, beispielsweise der Farbe, gab. Nach und nach hat sich daraus unser „swiss bed concept“ entwickelt. Ein Baukastensystem, das die Hasena heute ausmacht. Wir haben eine Vielzahl von Kopfteilen, Füßen, Rahmen und Hölzern – die alle individuell kombiniert werden können, aber auf dem gleichen Montage-System aufgebaut sind. Ich behaupte, in Europa gibt es keinen anderen Hersteller, der dem Kunden so viele Traumbett-Varianten bietet, wie wir.
Marco Vaccaro: Neben der riesigen Auswahl sind die Hasena-Betten aus hochwertigen Materialien und verfügen daher auch über eine besondere Stabilität.
Haustex: Die wodurch entsteht ?
Hasenfratz: Unsere Bettmodelle bestehen zum Großteil aus massivem Holz. So ein Massivholzbett kann über drei oder vier Generationen vererbt werden und hält auch nach dem fünften Ab- und Aufbau.
Vaccaro: Deshalb geben wir auf Stabilität, Material und Oberflächenbeschaffenheit auch seit einiger Zeit fünf statt zwei Jahre Garantie.
Haustex: Man kann also sagen, dass es dem Unternehmen gelungen ist, durch ein individuelles Konzept und hochwertige Verarbeitung Hasena als Marke zu etablieren ?
Vaccaro: Von Anfang an war eine Markenetablierung so sicher nicht geplant, sondern hat sich eher über die Jahre entwickelt. Als Familienunternehmen haben wir uns mit dem „swiss bed concept“, der Langlebigkeit und Qualität der Rohstoffe einen Namen gemacht, ohne dies anfänglich aktiv zu bewerben. Eine Markenführung im klassischen Sinn wurde erst vor ein paar Jahren aufgebaut.
Hasenfratz: Dinge wie Marketing waren im Familienbetrieb lange gar kein Thema. Die Firmengründer waren Handwerker, die gute Produkte herstellen und zu einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis verkaufen wollten. Auf dieser Basis wurde das Geschäft in den 90er-Jahren an die zweite Generation, also an mich und meinen Bruder Martin Hasenfratz, übergeben. Unser Wachstum und unsere stetige Präsenz, zum Beispiel auf der Möbelmesse in Köln, haben dazu geführt, dass mittlerweile fast alle Bettenfachhändler und Möbelhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz Hasena-Betten im Sortiment führen.
Haustex: Dass Hasena bis heute ein Familienunternehmen ist, ist demnach ein Teil des Erfolgsrezepts ?
Hasenfratz: Ja, auf jeden Fall. Die Entscheidungswege sind kurz, die Atmosphäre familiär. Natürlich gibt es, wie überall, auch Reibungspunkte. Aber das gehört dazu und ändert nichts an der hohen Motivation, das Geschäft, das die drei Brüder zusammen aufgebaut haben, in ihrem Sinne weiterzuführen.
Haustex: Jetzt wird das Familienunternehmen 70 Jahre alt – ein Grund zum Feiern. Oder hat Ihnen die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht ?
Hasenfratz: Corona hat auch bei uns einen Einfluss genommen. Natürlich wollten wir ein großes Fest feiern, das nun erst einmal verschoben wurde.
Vaccaro: Auch auf der imm cologne 2021 hatten wir einen großartigen Auftritt geplant, aber die Messe konnte leider nicht stattfinden. So haben wir umdisponiert und Partner und Kunden können nun virtuell, in einem 3D-Showroom der auf unserer Webseite verlinkt ist, durch unsere Ausstellung spazieren. Hier können sich virtuelle Besucher informieren, sich inspirieren lassen, unsere Neuheiten sehen und auch mit uns in Kontakt treten, damit wir einen Händler in unmittelbarer Nähe empfehlen können.
Ebenso freuen wir uns auch über unsere Jubiläumsbroschüre, in der wir das Unternehmen und unsere Geschichte, aber auch das umfangreiche Sortiment wunderschön präsentieren. Außerdem haben wir einige Maßnahmen vorangetrieben, um das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Zum Beispiel im Bereich Digitalisierung.
Haustex: Was bedeutet das konkret ?
Vaccaro: Grundsätzlich arbeiten wir an dem Thema Digitalisierung schon seit Jahren, haben dem Ganzen jetzt aber noch einen kräftigen Schub gegeben. Unser Ziel ist es, dem Händler – lokal oder digital – die Verwaltung unseres Sortimentes zu erleichtern. Auch die Visualisierung unserer Produkte durch Konfiguratoren ist uns ein Anliegen. Um die Schnittstellen zu verschiedenen Lösungsarchitekturen zu bieten, haben wir beispielsweise das Produktinformations-Management für sämtliche Artikel unserer beiden Kataloge – Betten und Boxspring – angepasst. Allein dieser Vorgang war ein echter Kraftakt, immerhin sprechen wir von mehr als 35.000 Artikeln. Aber es hat sich gelohnt: Das Kundenverhalten und die Mediennutzung im Kaufprozess haben sich gewandelt und Hasena hält hier Schritt.
Haustex: Neben Deutschland, der Schweiz und Österreich, auf welchen Märkten ist Hasena aktuell noch aktiv ?
Vaccaro: Die DACH-Region ist unser Haupt-Absatzmarkt. Dazu kommen die Benelux-Länder und England. Auch auf Teneriffa und Mallorca haben wir jeweils eine – deutsch geführte – Vertretung und in Frankreich bauen wir unsere Präsenz derzeit aus.
Haustex: Welche Vertriebsformen stehen dabei im Fokus ?
Vaccaro: Statt einzelne Vertriebswege zu bevorzugen, sind wir lieber breit aufgestellt. Wir sind sowohl im Fach- als auch im Möbelhandel vertreten und selbstverständlich können unsere Möbel auch über den Onlinehandel bezogen werden.
Hasenfratz: Und damit fahren wir seit vielen Jahren sehr gut. Wir pflegen mit unseren Fachhändlern eine familiäre Zusammenarbeit. Das Ergebnis ist, dass wir niemanden verloren haben, als wir unsere Aktivitäten vom Fach- auf den Möbelhandel ausgeweitet haben. Die Vielfalt unserer Produkte, das hochwertige Material und die niedrige Reklamationsquote überzeugen unsere Partner. Diese Stellung haben wir Schritt für Schritt erreicht und sind jetzt an einem Punkt, an dem wir nicht mehr weiter expandieren können. Ein wesentlicher Grund dafür ist unser Preislevel.
Haustex: Hasena bewegt sich im mittleren bis gehobenen Preissegment.
Vaccaro: Das ist richtig, denn die Merkmale, die uns auszeichnen, machen das auch gar nicht möglich. Betrachtet man aber aus Sicht des Konsumenten die Lebensdauer eines Hasena-Bettgestells, ist es sicher keine schlechte Entscheidung in ein hochwertiges Bett zu investieren, statt im Laufe der Jahre mehrere günstige, nicht so haltbare Modelle kaufen zu müssen. In Bezug auf Expansionsmöglichkeiten bedeutet das aber auch, dass unsere Preisspannweite es uns nicht erlaubt, Osteuropa oder Märkte außerhalb von Europa zu bedienen.
Haustex: Wenn nicht räumlich, sehen Sie künftiges Entwicklungspotenzial möglicherweise online ?
Vaccaro: Wir digitalisieren uns kontinuierlich weiter, zielen damit aber nicht auf eine Verlagerung unserer Geschäfte in den Onlinehandel ab. Wie bereits erwähnt, sind wir breit aufgestellt. Betten sind unserer Meinung nach Produkte, die vom Kunden erlebt werden wollen – unser Bett ist das Herzstück für erholsamen Schlaf in einem stimmig eingerichteten Schlafzimmer, da stecken Emotionen dahinter, die wir fühlbar machen wollen. Im stationären Bereich entwickeln wir weiterhin immer neue Ideen, den Händler bei der Vermarktung zu unterstützen, etwa in Form von interaktiven Displays. Aber auch digital wollen wir den Online-Händlern bei der Entwicklung sinnlicher Kauferlebnisse künftig noch kompetenter zur Seite stehen
Haustex: Hat die Pandemie Einfluss auf Ihre Online-Aktivitäten genommen ?
Hasenfratz: Wir waren da auch vorher schon sehr aktiv. Aber in der Pandemie haben sich zudem einige stationäre Händler, mit denen wir zusammenarbeiten, online weiterentwickelt. Man hat in der Zeit, in der die Geschäfte geschlossen sein mussten, gesehen, was im digitalen Umfeld bewegt werden kann. Für uns war deshalb das vergangene Jahr recht erfolgreich. Wir haben inklusive Online-Handel fast das gleiche Gesamtergebnis erzielt wie 2019.
Vaccaro: Tatsächlich waren die Auftragseingänge 2020 sogar höher als 2019.
Haustex: Mit welcher Entwicklung rechnen Sie diesbezüglich in der nahen Zukunft ?
Hasenfratz: Was die Auftragslage betrifft, rechnen wir mit einer Relativierung. Der große Einrichtungsboom des vergangenen Jahres ist vorbei. Jetzt sind die Grenzen wieder offen, man kann Urlaub machen und beschäftigt sich vielleicht nicht mehr so viel mit der Einrichtung zu Hause. Das spüren wir schon.
Vaccaro: Trotzdem sind wir mit dem aktuellen Sommergeschäft zufrieden. Kumuliert sind wir praktisch auf dem Niveau des Vorjahres.
Haustex: Wie wirkt sich aktuell das Thema Rohstoffknappheit auf das Unternehmen aus ?
Hasenfratz: Die Situation ist dramatisch – und zwar branchenübergreifend. Uns erwischt es sehr stark bei der Beschaffung von Holz, Schaumstoff und Stahl. Darüber hinaus ist die gesamte Logistik betroffen.
Haustex: Wird sich das auf die Preisentwicklung auswirken ?
Hasenfratz: Ja, wir mussten die Preise in unserem neuen Katalog erhöhen. Und dieser Zuschlag kann sich im nächsten halben Jahr auch noch verstärken. Wie für alle anderen Hersteller vergeht auch für uns derzeit kein Monat, in dem wir nicht von Zulieferern mit Preiserhöhungen konfrontiert werden – und zwar ohne Verhandlungsspielraum. Da heißt es, entweder du akzeptierst den Preis, oder du verzichtest auf die Ware. Das ist schon happig.
Haustex: Wie reagieren die Kunden auf die längeren Lieferzeiten ?
Vaccaro: Glücklicherweise stellen wir eine hohe Akzeptanz fest. Natürlich wartet niemand gern zwei oder drei Monate auf sein neues Bett – aber wenn man die Problematik transparent kommuniziert, wächst das Verständnis der Konsumenten. Diese Transparenz zu schaffen ist allerdings eine große Herausforderung für uns. Die längeren Lieferzeiten müssen auf das Sortiment adaptiert und die entsprechenden Informationen an die Händler weitergegeben werden. Das ist eine große Aufgabe bei mehr als 35.000 Artikeln und mehreren tausend Händlern. Die Digitalisierung hier unser Mittel zum Zweck und wir arbeiten daran, den Informationsfluss noch stärker zu automatisieren.
Haustex: Sie haben an ihrem Standort in Biel-Benken einen neuen Showroom – ist die Idee dazu in der Pandemie entstanden ?
Hasenfratz: Nein, den Showroom gab es schon vorher – er wurde unter anderem für Schulungen oder Produktpräsentationen genutzt. Aber nun haben wir die Räumlichkeiten vergrößert und komplett aktualisiert. Das Ergebnis ist ein professioneller Showroom, der optisch unserem Messestand in Köln ähnelt. Bei allen Besuchern ist er bislang sehr gut angekommen. Leider waren aufgrund der Pandemie noch nicht viele deutsche Händler darunter.
Vaccaro: Wie eingangs erwähnt ist der Showroom als 3D-Version auf unserer Website abrufbar, und zwar fotorealistisch, die Technologie entspricht derjenigen von Google Street View.
Haustex: Wen sprechen Sie mit Ihrem im Showroom an, und was können Kunden dort erwarten ?
Vaccaro: Wir richten uns mit dieser Ausstellung hauptsächlich an Händler, die von unseren Vertretern und Außendienstmitarbeitern durch die Ausstellung geführt werden. Der Showroom ist auch als Ersatz gedacht, falls wieder eine große Messe ausfällt. In Köln sind wir für die Möbelmesse 2022 bereits angemeldet. Trotzdem kann man noch nicht absehen, ob sie tatsächlich stattfinden wird. Unabhängig davon wollen wir den Showroom künftig weiterhin für Kundenbesuche und Hausmessen nutzen.
Haustex: Allein schon durch die Vielfalt der Hasena-Produkte ist eine gute Beratung viel Wert. Geben Sie den Händlern auch digitale Beratungstools an die Hand, etwa in Form von Konfiguratoren ?
Vaccaro: Nebst unseren Katalogen in digitaler Form, die die Verkäufer den Kunden beispielsweise über ein Tablet zeigen können, sind wir bei der Software „Furnplan“ vertreten. Über diese digitale 3D-Möbelplanungsplattform ist unser komplettes Sortiment abrufbar. Viele Händler konfigurieren hier jedes gewünschte Bett – und haben zudem die Möglichkeit, gleich den ganzen Schlafraum zu visualisieren und einzurichten. Es gibt aber auch Händler, die eigene Konfiguratoren entwickelt haben, für die wir ihnen die Artikeldaten liefern.
Hasenfratz: Wir entwickeln hier kontinuierlich weiter. Die Händler sollen die größtmögliche Unterstützung bekommen, um ideal beraten können. Bei der Größe unseres Sortiments ist das essenziell.
Haustex: Können Sie kurz zusammenfassen, wie das Sortiment von Hasena aufgebaut ist ?
Hasenfratz: Unser Sortiment ist in verschiedene Linien aufgeteilt, die wir vorgeben. Beispielsweise steht Wood-Line für Buchenholz, Oak-Line für Eichenholz oder Oak-Wild für Wildeiche. Innerhalb der Linien gibt es dann noch zahlreiche Wahlmöglichkeiten, unter anderem bei der Größe, der Kopf- und Fußteile oder der Füße.
Boxspringbetten, die wir seit rund acht Jahren im Sortiment führen, bilden ein eigenes Thema, das wieder aus verschiedenen Linien besteht.
Vaccaro: Auch bei den Beimöbeln haben wir ein sehr großes Sortiment, das in einer separaten Linie im Katalog aufgeführt wird. Man kann also sagen, dass wir – außer Kleiderschränken – alle Möbel anbieten, die man für die Einrichtung eines Schlafzimmers benötigt.
Haustex: Sie fassen das Baukastenkonzept unter dem Namen „swiss bed concept“ zusammen. Umfasst das Prinzip das gesamte Sortiment ?
Vaccaro: Ja, das Baukastenkonzept gibt es zwar in den meisten, aber nicht in jeder Linie. Vor allem im Online-Bereich haben sich einige Händler ein Hasena-Angebot mit Komplettbetten gewünscht. Auch bei diesen Betten bieten wir noch einige Auswahlmöglichkeiten, aber in geringerem Umfang. Dabei haben wir die Konsumenten im Blick, die sich nicht so viel Zeit nehmen wollen oder eine kleinere Vorauswahl bevorzugen. Diese Modelle sind in der Regel ab Lager verfügbar.
Haustex: Sie sprechen von dem Schnellliefersystem „Pronto“ ?
Vaccaro: Das Schnellliefersystem „Pronto“ verspricht eine Lieferung in zwei bis drei Wochen, ohne Zusatzkosten. Die werden nur fällig, wenn es noch schneller gehen soll: Mit dem „Speedy“-Aufschlag erfolgt die Lieferung innerhalb von drei Tagen. Aber auch außerhalb der Pronto-Linien sind viele Produkte, vor allem aus dem Massivholzbereich, ab Lager verfügbar. Im Katalog sind diese mit einem rotem Punkt gekennzeichnet.
Haustex: Erschwert die Pandemie dieses Angebot ?
Vaccaro: Coronabedingt gibt es teilweise massive Rückstände bei den Lieferungen zum Endkunden. Das ist für den Konsumenten ärgerlich, insbesondere da nicht klar ist, woran der Lieferrückstand liegt und wo die Lieferung aktuell ist. Transparenz ist uns sehr wichtig. Deshalb arbeiten wir gerade an einem neuen Service: Künftig wollen wir im Verlauf einer Lieferung drei Statusmeldungen an den Händler liefern und, wenn gewünscht, auch an den Konsumenten.
Haustex: Welche Neuheiten zeichnen Ihre aktuelle Kollektion aktuell aus ?
Vaccaro: Wir haben einige Jubiläumsmodelle, die wir im Preis gegenüber dem Händler reduziert haben. Konkret gibt es zwei Jubiläumsangebote in Deutschland und drei in der Schweiz. Auch darüber hinaus gibt es einige Neuheiten. Zu den Highlights zählt ein Himmelbett mit einem Himmelbettgestänge, das wie ein Fuß konstruiert und damit bei Bedarf gegen normale Füße ausgetauscht werden kann. Dazu kommen zahlreiche neue Designs und Materialien in unseren verschiedenen Linien. Und schließlich zeichnen wir unsere Produkte neuerdings mit unserem eigenen Label aus – in Form des Hasena-Brands.
Haustex: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Hasena – sowohl bei den Produkten als auch im Unternehmen selbst ?
Hasenfratz: Ein Massivholzbett von Hasena ist ja allein durch seine lange Lebensdauer schon nachhaltig. Sowohl bei der Beschaffung als auch bei der Verarbeitung der Hölzer legen wir großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den von uns genutzten Ökosystemen. Dem entsprechend haben wir sehr viele FSC-zertifizierte Modelle im Programm. Bei der Behandlung der Oberflächen arbeiten wir mit pflanzlichen Ölen. Derzeit in Planung ist im Produktbereich zudem eine kleine Kollektion mir recycelten Stoffen für unsere Polsterbetten.
Vaccaro: Im Unternehmen selbst sind wir uns unserer hohen sozialen Verantwortung bewusst. Wir pflegen einen familiären Umgang sowohl mit unseren Mitarbeitern, Vertretern und Lieferanten als auch mit den Handelspartnern.
Hasenfratz: Und schließlich gewinnen wir mit der Photovoltaik-Anlage auf unserem Verwaltungsgebäude und den Lagerhallen genug Energie für 135 Haushalte. Wenn man bedenkt, dass wir kein Konzern, sondern ein mittelständisches Unternehmen sind, ist das eine beträchtliche Menge.
Haustex: Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wie schätzen Sie die kommende Marktentwicklung ein ?
Hasenfratz: Wir haben uns immer am Markt orientiert und den Wünschen der Kunden bestmöglich entsprochen. Auch künftig werden uns den Marktgegebenheiten weiterhin anpassen. Dazu gehört die Digitalisierung, aber auch den Einrichtungstrends nachzugehen. Vor 400 Jahren hat es schon Holzbetten gegeben. Ich bin überzeugt davon, dass sie auch noch eine lange Zukunft vor sich haben.
Haustex: Und wie ist Hasena als Familienunternehmen für die Zukunft aufgestellt ?
Hasenfratz: Wir sind ein solides und gesundes Unternehmen. Meine beiden Neffen Manuel und Ramon Hasenfratz werden gemeinsam mit den anderen beiden Geschäftsleitungsmitgliedern, Herrn Vaccaro und Frau Schuppler, schon bald die nächste Hasena-Generation bilden. Unsere Philosophie basiert auf Ehrlichkeit – gegenüber den Mitarbeitern, den Partnern und den Kunden. Wenn man das betrachtet und zudem immer innovativ bleibt, ist das die beste Chance für eine gute Zukunft.
Vaccaro: Was wir tun, tun wir mit Leidenschaft. Wir schaffen gerne neue Produkte und die Mitarbeiter fühlen sich wohl im Unternehmen. Die familiäre Atmosphäre schätzen auch die Händler und Partner, weil sie wissen, dass es bei Hasena eine Beständigkeit gibt. Zugleich sind wir innovativ und reagieren auf Veränderungen im Markt – das hat uns in der Vergangenheit ausgezeichnet und das wird es auch künftig tun.