20.05.2022

Corona bremst Abwärtstrend der Haustextilien

Das eigene Zuhause so gemütlich wie möglich gestalten – das haben sich viele Deutsche während der Coronapandemie zur Aufgabe gemacht. Der neue Branchenfokus wirft einen genauen Blick auf den Haus- und Heimtextilienmarkt, der in drei Teilmärkte unterteilt wird. Der Teilmarkt für Bettwaren und Haus, Tisch- und Bettwäsche konnte am meisten vom Cocooning-Trend profitieren: Hier wurde ein jährliches Umsatzwachstum von 3,4 Prozent (2021) und 4,2 Prozent (2020) in den letzten beiden Krisenjahren verzeichnet. Die anderen beiden Teilmärkte, Textile Bodenbeläge sowie der Bereich der Gardinen/ Deko-Stoffe & Zubehör, verloren hingegen an Umsatz. Der Gesamtmarkt erholte sich jedoch von der vorpandemischen Abwärtstendenz und erzielte in den letzten beiden Coronajahren ein Umsatzplus von 141 Millionen Euro im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019.

„Besonders positiv hat sich in den vergangenen Jahren der Bereich Federn/Decken/Kissen entwickelt. Die insgesamt stabilen Zahlen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sowohl im Konsumentenverhalten als auch in den Vertriebswegen spürbare Veränderungen eingetreten sind. Zum Beispiel beim Matratzenkauf wird deutlich, wie selbstverständlich heute insbesondere junge Menschen auf Online-Einkäufe setzen“, so Dr. Johannes B. Berentzen, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung.

Marktwachstum über Onlinekanal
Wenn es um die Frage des Kaufkanals für Haus- und Heimtextilien geht, so der Branchenfokus, entscheiden sich immer mehr Kunden für Onlineanbieter, insbesondere im Bereich Bettwaren. In zwei Jahren Pandemie gewann der Onlinehandel demnach zusätzlich 8,1 Prozentpunkte der Marktanteile im Bereich der Bettwaren. Der Onlineanteil stieg damit 2021 auf über 40 Prozent.

Gesamtprognose bis 2026
Geht man – unter Berücksichtigung einiger unklarer Variablen wie dem Krieg in der Ukraine oder dem weiteren Verlauf der Coronapandemie – von einer moderaten Prognosekurve aus, prognostiziert die Studie dem Gesamtmarkt Haus- und Heimtextilien bis 2026 einen Umsatzanstieg auf 10,3 Milliarden Euro (zum Vergleich: Gesamtmarktumsatz 2021 9,4 Milliarden Euro). Für das laufende Geschäftsjahr 2022 könne bei moderatem Wachstum ein Plus von 1,8 Prozent erwartet werden.
„Nach dem Abwärtstrend der Heimtextilien sehen wir – selbst in der untersten Prognosevariante – einen langfristigen Marktanstieg. 2022 könnte das Wachstum etwas geringer ausfallen, da gerade im privaten Bereich viele Bedarfe gestillt sind. Das wird sich auf lange Sicht aber wieder einpendeln“, so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH Köln.
Corona bremst Abwärtstrend der Haustextilien
Foto/Grafik: IFH Köln
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