17.11.2025

Möbelindustrie verzeichnet Umsatzrückgang

Die deutsche Möbelindustrie hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Umsatz von 11,7 Milliarden Euro erzielt und liegt damit 4,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Inland sank der Umsatz um 5,4 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro, während das Auslandsgeschäft mit einem Minus von 2 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro vergleichsweise stabil blieb. Im September verzeichneten die Hersteller erstmals wieder ein leichtes Plus von 0,4 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro.

„Die Konsumzurückhaltung, die hohe Sparneigung und der rückläufige Wohnungsbau wirken sich weiterhin negativ auf unsere Branche aus“, erklärt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK). Zusätzlich belaste die US-Zollpolitik das Exportgeschäft, da sie deutsche Möbellieferungen in die USA bremse und über Umlenkungseffekte den Importdruck aus Asien erhöhe.

In Erwartung einer weiterhin verhaltenen Nachfrage plant ein Viertel der vom Verband befragten Unternehmen für das vierte Quartal Kurzarbeit; im Vorquartal waren es noch 36 Prozent. Unterschiede zeigen sich zwischen den Sparten: Die Küchenmöbelindustrie verbuchte von Januar bis September ein moderates Minus von 1,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Das Segment der Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gab um 5,2 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro nach, Polstermöbel um 8,3 Prozent auf 650 Millionen Euro. Büro- und Ladenmöbel verzeichneten ein Minus von 4,8 Prozent auf knapp 3 Milliarden Euro, Matratzen sogar einen Rückgang von fast 16 Prozent auf 317 Millionen Euro.

Die Zahl der Möbelproduzenten mit mindestens 50 Beschäftigten sank in den ersten drei Quartalen um 4 Prozent auf 399 Betriebe, die Beschäftigtenzahl auf 68.581 (minus 4 Prozent).

Mit Blick auf die kommenden Monate fordert Kurth bessere Rahmenbedingungen: „Unsere Branche ist dringend auf eine verbesserte Konsumstimmung sowie auf eine schnelle Belebung des Wohnungsbaus und den Abbau bürokratischer Hemmnisse angewiesen.“ Zur geplanten EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ergänzt er: „Wir begrüßen den vorliegenden Kompromissvorschlag der Bundesregierung, doch braucht die gesamte Wertschöpfungskette Holz und Möbel dringend eine weitere Verschiebung bis Ende 2026 und spürbare Vereinfachungen.“

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Möbelindustrie verzeichnet Umsatzrückgang
Foto/Grafik: VDM/VHK
Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK)

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