Haustex - 9/25

Fachverband Holzindustrie Österreich fordert EU zum Handeln auf

Am Rande der Sitzung des Europäischen Rats für Landwirtschaft und Fischerei hat Österreichs Minister Norbert Totschnig gefordert, die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu verschieben und inhaltlich zu überarbeiten. Dies begrüßt der Fachverband der Holzindustrie Österreich. „Die Europäische Kommission muss ihren Sonntagsreden zu Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau endlich konkrete Taten folgen lassen. Europa verliert bei den technologischen und wirtschaftlichen Zukunftsthemen gegenüber den USA und China den Anschluss. Die Zukunft wird in Asien und Amerika gestaltet, während wir uns in Europa in den moralisch hochwertigsten Regulierungspaketen verlieren“, so Dr. Erlfried Taurer, Obmann des Fachverbands.

„Entwaldung findet auf anderen Kontinenten statt. Aber unsere Unternehmen müssen in jedem Verarbeitungsschritt – vom Rohstoff über Zwischenprodukte bis hin zum Endprodukt – dokumentieren, dass ursprünglich keine Entwaldung stattgefunden hat. Die Unternehmen müssen sich permanent freibeweisen“, erklärt Taurer und fährt fort: „Nach über zwei Jahren Arbeit an der Umsetzung der EUDR ist nach wie vor keine rechtssichere und wirtschaftliche Umsetzung möglich. Mitten in dramatischen wirtschaftlichen Umbrüchen gefährdet die EU die robusteste und nachhaltigste Wertschöpfungskette Holz und ihre 17 Millionen Arbeitsplätze mit unerfüllbaren und unnötigen Anforderungen. Dem Problem der globalen Entwaldung kann mit alternativen Maßnahmen begegnet werden. Wir fordern, die EUDR nicht mit Jahreswechsel anwenden zu müssen, sondern eine erneute Verschiebung und inhaltliche Korrektur oder – noch besser – eine komplette Abschaffung.“

Eine Umfrage des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH) geht von Kosten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aus, um die EUDR einzuführen, und von weiteren 1,2 Milliarden Euro für den jährlichen Betrieb. Europaweit drohe laut des Verbandes ein Milliardengrab ohne Mehrwert. „Es gibt mit der EUTR längst eine in Europa gültige Verordnung über den Handel mit Holz, die verhindert, dass illegales Holz auf den Markt kommt. Es braucht keine zusätzliche neue Verordnung, die zu sinnloser Bürokratie führt“, so Taurer abschließend.

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Fachverband Holzindustrie Österreich fordert EU zum Handeln auf
Foto/Grafik: Fachverband der Holzindustrie Österreich
Der Fachverband der Holzindustrie Österreich fordert die EU bei der Entwaldungsverordnung zum Handeln auf.

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