Haustex - 9/25
Südwesttextil: Begrüßt Verschiebung der EUDR
Auf breite Zustimmung trifft die Ankündigung der Europäischen Kommission, den Anwendungsbeginn der EU-Entwaldungsverordnung um ein weiteres Jahr verschieben zu wollen. Als Grund nennt Umweltkommissarin Jessika Roswall Umsetzungsprobleme im Bereich der zentralen IT-Plattform. Zusätzlich sollen in weiteren Gesprächen Vereinfachungen der Verordnung geprüft werden. Eine Entscheidung, die auch Südwesttextil begrüßt.
Aus Perspektive von Südwesttextil „muss die Europäische Kommission die Verschiebung nutzen, um die Verordnung grundlegend zu überarbeiten“. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband unterstützt „ausdrücklich das Ziel der Verordnung, mit dem Schutz der Wälder einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhaltung der Biodiversität zu leisten“. Die aktuelle Ausgestaltung der EUDR sei in der praktischen Umsetzung jedoch „unausgereift und wirtschaftlich riskant“. Sie „bedroht die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie die Glaubwürdigkeit europäischer Umweltpolitik, da das Ziel in dieser praxisfernen Ausgestaltung nicht zu erreichen ist“, betont Südwesttextil. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner unterstreicht: „Die EUDR ist in ihrer jetzigen Form in der Praxis kaum beziehungsweise nur unter extrem hohem Kostenaufwand umsetzbar. Soll sie ihre Wirkung entfalten, braucht sie eine grundlegende Überarbeitung und Hinterfragung der bisherigen Systematik. Wenn man das eigentliche Ziel der EUDR – der Entwaldung vorzubeugen – erreichen will, darf die Risikoermittlung nicht allein auf die Unternehmen abgewälzt werden.”
Wenn die EU keinen einheitlichen, faktenbasierten Bewertungsrahmen schaffen kann, schlägt Südwesttextil vor, über eine Systemumkehr nachzudenken. Staaten außerhalb der EU, die in die EU exportieren möchten, sollten nachweislich belegen, dass ihre Rohstoffe entwaldungsfrei sind, und den geltenden EU-Standards und Kriterien entsprechen.
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