08.04.2021
Möbelindustrie leidet unter Materialengpässen
Die deutsche Möbelbranche leidet zunehmend unter dem anhaltenden Lockdown: „Neben dem kurzfristigen Wechsel zwischen geöffneten und geschlossenen Handelsflächen verschärft sich für die Industrie derzeit die Versorgungssituation bei wesentlichen Zulieferprodukten dramatisch“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest. Mehr als zwei Drittel der Produktionsbetriebe berichten in einer aktuellen Verbandsumfrage von Engpässen bei der Versorgung mit Holzwerkstoffen.
Akute Lieferschwierigkeiten bestehen laut der Umfrage auch bei Metallteilen, Beschlägen und Funktionselementen sowie bei Polstermaterialien wie Schäumen, Fließen, Stoffen und Leder. Verpackungsmaterialien und Transportkapazitäten seien ebenfalls knapp, so Kurth. „Diese Engpässe führen zu einer erheblichen Störung der Wertschöpfungs- und Logistikprozesse.“ Hinzu komme eine seit Jahresbeginn nochmals verschärfte Preisentwicklung bei etlichen Zulieferprodukten.
„Von den Lieferanten werden vereinbarte Mengen kurzfristig gekürzt, verschoben oder ganz abgesagt“, kritisiert Kurth. Die Produktionsplanung werde stark beeinträchtigt – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Lieferzeiten. „Vor diesem Hintergrund fordern wir ein solidarisches Miteinander in der Möbelbranche vom Vorlieferanten bis hin zum Möbelhandel. Wenn trotz vielfach geringerer Möbelproduktion infolge des Lockdowns die benötigten Vormaterialien nicht planbar zur Verfügung stehen, hat das direkte Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit. Sanktionen bei der Überschreitung von Lieferzeiten müssen in dieser herausfordernden Situation unterbleiben“, verlangt Kurth.