10.04.2025
Matratzenverband, Nabu und Ikea fordern: Recycling in Deutschland vorantreiben
Üblicherweise werden Matratzen über die Sperrmüllsammlung oder die Gewerbeabfallsammlung entsorgt. So würden sie verunreinigt, da sie oft nicht vor Witterung geschützt sind und mit anderen Abfallsorten verpresst werden. Ein Recycling der Matratzen sei so praktisch unmöglich.
Eine trockene und saubere Sammlung sei jedoch die Voraussetzung dafür, dass die Matratzen im Kreislauf geführt werden können. Funktionierende Systeme der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) in den Nachbarländern Belgien, Frankreich und den Niederlande zeigen: Das muss nicht
sein, sind sich der Matratzenverband, Nabu und Ikea sicher.
Der Aufbau eines industriegetragenen EPR-Systems für Matratzen sei die entscheidende Maßnahme, um auch in Deutschland den wertvollen Stoffstrom zu nutzen und damit zur Kreislaufwirtschaft beizutragen. Davon sind der Fachverband Matratzen-Industrie e.V., der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Ikea Deutschland überzeugt und appellieren an die kommende Bundesregierung: Schaffen Sie den regulatorischen Rahmen und fördern Sie die Umsetzung eines EPR-Systems für Matratzen in Deutschland, damit wir in der Entwicklung nicht noch weiter hinter unseren Nachbarländern zurückfallen.
Die europäische Abfallrahmenrichtlinie biete dafür jetzt eine Chance: Durch eine „Kann-Regelung“ zu nationalen EPR-Systemen für Matratzen würden die Mitgliedsstaaten in die Lage versetzt, eigene Strukturen für Recycling und Ressourcen-Schonung aufzubauen. Zugleich hebe die EU mit dieser Formulierung die Relevanz solcher Systeme – auch auf nationaler Ebene – hervor.
„Wir sind auf Rückendeckung aus der Politik angewiesen“, so Martin Auerbach, Geschäftsführer des Fachverband Matratzen-Industrie. „Wir haben jetzt die Klarheit, dass wir für die praktische Umsetzung eines EPR-Systems nicht auf Vorgaben aus der Europäischen Union warten müssen. Mit Matratzen Recycling Deutschland, der von uns gegründeten Betreiber-Organisation, haben wir bereits begonnen, eine Branchenlösung für Deutschland auf die Beine zu stellen. Was es jetzt braucht, ist eine nationale Initiative, die den benötigten regulatorischen Rahmen absteckt und damit Planungssicherheit für die Akteure schafft.“
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