23.12.2025
Jugend-Digitalstudie: Social Shopping zwischen Akzeptanz und Ablehnung
Jugendliche setzen sich zunehmend kritisch mit der Social-Media-Nutzung auseinander. Drei Viertel der 16- bis 18-Jährigen haben in ihrem persönlichen Umfeld Freunde, die sie für süchtig nach sozialen Medien halten. Junge Frauen (82 %) nehmen diese Gefahr deutlich stärker wahr als junge Männer (68 %). Das sind Ergebnisse der repräsentativen „Jugend-Digitalstudie 2025“ der Postbank.
„Junge Menschen erkennen mittlerweile sehr klar, wie stark soziale Medien ihr Verhalten beeinflussen können. Sie reflektieren kritisch, wie intensiv sie und ihre Freunde die Plattformen nutzen. Zugleich sehen wir eine wachsende Distanz zur Nutzung von sozialen Medien“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. Im Vergleich zum Vorjahr haben alle führenden Social-Media-Plattformen an Reichweite verloren. Instagram und YouTube bleiben mit jeweils 68 Prozent die beliebtesten Plattformen. Dahinter rangieren WhatsApp, TikTok und Snapchat.
Viele Jugendliche nutzen soziale Medien zudem als Marktplatz: Knapp die Hälfte der Befragten hat schon mindestens einmal direkt über eine soziale Plattform etwas gekauft, wobei junge Männer deutlich mehr Interesse am sogenannten Social Shopping zeigen als junge Frauen. Attraktiv machen die Einkäufe in erster Linie Rabattaktionen und individuell passende Produkte. Jeweils 29 Prozent geben dies als Vorteile an.
Trotzdem gibt es zunehmend Skeptiker: Ein Drittel der jungen Frauen und Männer will von alledem nichts wissen und lehnt den Konsum über soziale Plattformen prinzipiell ab. Verglichen mit dem vergangenen Jahr ist dieser Anteil um sieben Prozentpunkte angestiegen. „Trotz wachsender Skepsis bleibt Social Media ein fester Bestandteil im Alltag junger Menschen. Gleichzeitig sind die Plattformen nach wie vor ein Marktplatz mit wirtschaftlichem Potenzial“, sagt Thomas Brosch. „Doch junge Menschen haben hohe Erwartungen. Nur wenn Social-Media-Kanäle funktional und verantwortungsvoll gestaltet sind, bleiben sie für Jugendliche als Kommunikationsraum und als Ort für finanzielle Entscheidungen attraktiv.“