Haustex - 12/21

Rohstoffmangel: Bio-Baumwolle ist knapp

„Leider ist Bio-Baumwolle im Moment nicht im benötigten Umfang am Markt verfügbar“, schreibt Vossen-Geschäftsführer Paul Mohr in einem Kundennewsletter. Das hat Folgen: „Wir sind daher gezwungen, temporär die Bio-Baumwolle durch hochqualitative herkömmliche Baumwolle zu ersetzen, um die Lieferfähigkeit der betroffenen Produkte im Q1 zu garantieren“, so Mohr.

Doch auch die herkömmliche Baumwolle ist derzeit schwerer zu bekommen. Schlechte Ernten, Transportengpässe und gestiegene Nachfrage heizen den Run auf die Baumwolle an – und damit die Preise. Sie sind seit April 2020 stetig gestiegen und bewegen sich aktuell auf einem Zehnjahreshoch. Ein wesentlicher Preistreiber ist dabei China: Obwohl das Land allein in der Region Xinjiang rund ein Fünftel des gesamten Weltvolumens produziert, führt China derzeit große Mengen Baumwolle aus dem Ausland ein und produziert selbst weniger.

Hinzu kommt, dass in der Region Xinjiang nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen und UN-Experten Hunderttausende Menschen in Internierungslagern festgehalten werden, aus den Zwangsarbeiter rekrutiert werden. Große US-Firmen boykottieren daher die dortige Baumwollproduktion, was die Nachfragesituation weiter verschärft.

Firmen wie Vossen bekommen die schwierige Weltmarktlage deutlich zu spüren. „Wir haben den Lagerbestand gerade deutlich aufgestockt, um eine gute Lieferfähigkeit zu garantieren und eventuellen, unvorhergesehenen Produktionsstillständen vorzubeugen“, schreibt Paul Mohr seinen Kunden. Er gehe aber davon aus, im ersten Halbjahr 2022 eine gute Lieferperformance zu haben.

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Rohstoffmangel: Bio-Baumwolle ist knapp
Foto/Grafik: Bremer Baumwollbörse
Ein Baumwollfeld in Brasilien. Weltweit sind Nachfrage und Preise gestiegen.
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