23.08.2021

Möbelindustrie in der Pandemie robust

Von Januar bis Juni 2021 betrugen die Umsätze der deutschen Möbelindustrie rund 8,4 Mrd. € – ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, erklärte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), am Montag gegenüber der Presse.

Der Inlandsumsatz entwickelte sich vor dem Hintergrund der langen Phase der Handelsschließungen mit plus 1,5 Prozent nur leicht positiv. Dagegen konnte der Auslandsumsatz der deutschen Möbelindustrie im ersten Halbjahr 2021 kräftig um 10,6 Prozent zulegen. Das Exportgeschäft profitierte vom rückläufigen Infektionsgeschehen in wichtigen europäischen Exportmärkten, der im Vergleich zu Deutschland früheren Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen, der schrittweisen Rückführung der internationalen Reiseeinschränkungen und dem Handelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich.

„Bei der Bewertung dieser Ergebnisse muss allerdings auf die äußerst schwachen Vorjahreswerte verwiesen werden“, betonte Kurth. Aufgrund der ersten Pandemiewelle brachen die Umsätze der deutschen Möbelhersteller im ersten Halbjahr 2020 um 10,2 Prozent ein. Der Inlandsumsatz ging damals um 8,6 Prozent und der Auslandsumsatz um 13,4 Prozent zurück. Kurth: „Um einen Vergleich zum Vor-Krisenjahr 2019 zu ziehen: Die Branche liegt im ersten Halbjahr 2021 immer noch um 6,3 Prozent unter dem Umsatzniveau des ersten Halbjahrs 2019.“

Die wieder anziehende Nachfrage stelle die Branche gleichzeitig vor große Herausforderungen, denn bei vielen wichtigen Vormaterialien bestünden weiterhin erhebliche Engpässe. Neben Holzwerkstoffen seien unter anderem Metallkomponenten, Beschläge, elektronische Bauteile, Polsterschäume, Bezugsstoffe und Verpackungsmaterialien knapp.

„In unserer jüngsten Verbandsumfrage gaben 42 Prozent der befragten Möbelhersteller an, dass sich die Materialversorgung im Juli 2021 gegenüber dem Vormonat weiter verschärft hat und es wegen der Engpässe zu Einschränkungen und Verzögerungen in der Produktion kommt“, so Kurth. „Es ist davon auszugehen, dass die höheren Produktionskosten in der Wertschöpfungskette weitergegeben werden müssen.“ 

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Möbelindustrie in der Pandemie robust
Foto/Grafik: VDM
Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK).
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