10.02.2022
Viele Händler wollen nicht online verkaufen
Während der Corona-Pandemie haben viele stationäre Händler ihre Online-Verkaufsaktivitäten ausgebaut. Eine Umfrage des Bundesverband des Deutschen Textil-, Schuh- und Lederwareneinzelhandels (BTE), an der sich mehr als 100 Unternehmen beteiligten, zeigt jedoch, dass gut die Hälfte der befragten Händler diesen Vertriebsweg trotz Krise nicht nutzen wollen.
Insgesamt hatten 25 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dem Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel bereits vor 2021 einen eigenen Webshop, 15 Prozent haben ihn erst im vergangenen Jahr eingerichtet. Sieben Prozent sind noch in der Planung eines Webshops, während eine Mehrheit von 53 Prozent einen eigenen Webshop derzeit ablehnt.
Den Verkauf über Social Media-Kanäle haben vor 2021 bereits 32 Prozent der Befragten praktiziert, 17 Prozent haben 2021 damit begonnen. Für die Zukunft vorgesehen ist dies bei 11 Prozent der Teilnehmer, 40 Prozent haben keine entsprechenden Pläne.
Über Online-Plattformen verkauften vor 2021 bereits 27 Prozent der befragten Händler, weitere 13 Prozent sind im vergangenen Jahr dazu gekommen. Demnächst einrichten wollen diesen Vertriebsweg weitere sieben Prozent, aber auch hier spricht sich eine Mehrheit von 53 Prozent aktuell gegen den Verkauf über Plattformen aus.
Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürften die damit verbundenen Kosten sein. 61 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Bezüglich des Plattform-Verkaufs gaben dies 52 Prozent an, bezüglich der Sozialen Medien immerhin noch 39 Prozent.
Zumindest teilweise lohnenswert bzw. zur Erzielung eines Deckungsbeitrags sinnvoll bewerten 11 Prozent (eigener Webshop), 36 Prozent (über Plattformen) bzw. 27 Prozent (über Soziale Medien) der Befragten ihre Online-Aktivitäten. Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert betrachtet nur knapp jeder vierte Befragte den eigenen Webshop, beim Verkauf über Soziale Medien sind es 19 Prozent und beim Verkauf über Plattformen sogar nur 11 Prozent der Umfrageteilnehmer.
Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. So blieb im vergangenen Jahr die Hälfte der befragten Händler mit Online-Aktivitäten bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Bei 23 Prozent der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen fünf und zehn Prozent, bei 13 Prozent zwischen zehn und 20 Prozent. Weitere 13 Prozent erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von über 20 Prozent.
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