13.07.2022
AG Mittelstand fordert politische Unterstützung
Deutschland braucht Unternehmertum, um die aktuelle Krise zu meistern und sich für künftige Herausforderungen zu wappnen. Das betonen die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Spitzenverbände - darunter auch der HDE - in ihrem Mittelstandsbericht. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, unternehmerisches Handeln in den Fokus zu rücken und insbesondere die noch immer umfangreichen Bürokratielasten abzubauen und lange Verfahrensdauern zu verkürzen. Der Mittelstand benötigt gute Bedingungen, um seine Fachkräftebasis zu sichern und um die erheblichen Zukunftsinvestitionen zu stemmen. Eine starke mittelständische Wirtschaft ist Voraussetzung für ein starkes und zukunftsfähiges Deutschland“, heißt es in dem Bericht, der die Erwartungen der mittelständischen Wirtschaft formuliert und konkrete Handlungsempfehlungen gibt.
Der Mittelstand bekennt sich demnach trotz der aktuell schwierigen Lage klar zum Klimaschutz und zur Energiewende. Viele mittelständische Betriebe, betont die Arbeitsgemeinschaft, treiben den Transformationsprozess unseres Landes mit wichtigen Innovationen voran. Ohne die Mittelständler aller Größenklassen, Branchen und Regionen könne der Wandel zu einer klimaneutralen und digitalen Wirtschaft nicht gelingen.
Die Corona-Krise und die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben weite Teile der mittelständischen Wirtschaft in den zurückliegenden zwei Jahren hart getroffen: Vor allem der Non-Food-Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie sowie zahlreiche weitere Dienstleistungsbranchen waren direkt in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt, andere Teile des Mittelstands litten und leiden indirekt unter den Folgen der Pandemie.
Gravierende Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, andauernde massive Störungen der internationalen Lieferketten und bislang nicht gekannte Preissteigerungen belasten den deutschen Mittelstand zusätzlich. Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Rücklagen gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen und Selbstständigen zur Neige gehen.
Zahlreiche Betriebe und Unternehmen, heißt es dazu im Mittelstandsbericht, seien daher aktuell kaum in der Lage, notwendige Investitionen in ihre Zukunftsfähigkeit zu tätigen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Lage noch einmal deutlich verschärft. Dabei erforderten Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz, Fachkräftemangel sowie die aktuellen Engpässe in der Logistik und in der Versorgung mit Rohstoffen und Vorprodukten kurzfristig Investitionen und große Flexibilität.
Die Wettbewerbsposition vieler KMU sieht die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand sowohl auf den internationalen Märkten als auch auf dem heimischen Markt gefährdet und nennt als Gründe steigende Belastungen bei Energie- und Arbeitskosten, aber auch Bürokratielasten und auch übermäßige Regulierungen und Aufsichtspflichten im Bereich der Mittelstandsfinanzierung von Banken und Sparkassen.
Die Politik müsse die gesamtwirtschaftliche Resilienz und die konjunkturelle Erholung mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen stärken, fordern die in der AG Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände. Vor allem das Unternehmertum an sich müsse wieder attraktiver gemacht werden.
Der Mittelstandsbericht 2022 steht unter www.arbeitsgemeinschaft-mittelstand.de zum Download zur Verfügung.
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