16.02.2024
IFH: Auch 2024 schwieriges Jahr für Möbelbranche
Der Möbelmarkt ist mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. 2023 verzeichnet die Branche einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent – Ausgaben für Einrichtungsgegenstände sind rückläufig. Auch 2024 deutet sich als schwieriges Jahr für die Möbelbranche an.
Marktsättigung, Ausgabenverschiebung und steigende Preise: Die Rahmenbedingungen waren 2023 für die Möbelbranche sehr herausfordernd. Nach einem guten Jahr 2022 mit fast zehn Prozent Umsatzwachstum, verliert die Branche 2023 – trotz deutlicher Preissteigerungen – 3,6 Prozent und liegt damit bei 22,6 Milliarden Euro. Grund für den Einbruch: Die Ausgabenverschiebungen der Konsumenten durch die weiterhin sehr hohen Energiepreise und Lebenshaltungskosten. Hinzu kommt: Möbel werden durch höhere Produktionskosten um Rohstoffe, Energie und Transport immer teurer. So kostet ein durchschnittliches Möbelstück heute rund 20 Prozent mehr als noch 2020. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue „Branchenbericht Möbel“ des IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung. Für 2024 prognostizieren die Marktexperten erneut ein herausforderndes Jahr mit einer negativen Umsatzentwicklung.
„Mit dem deutlichen Umsatzrückgang im Jahr 2023 bei gleichzeitigen Preissteigerungen steht der Möbelhandel aktuell unter Druck. Es gilt, Produktivitätsverluste durch Optimierung der Verkaufsperformance oder Flächenreduktion zu kompensieren und durch diese frequenzfördernden Alternativangebote wichtige Deckungsbeiträge zu sichern“, ordnet Dr. Philipp Hoog, Mitglied der Geschäftsleitung & Leiter Strategieberatung BBE Handelsberatung, die Daten ein.
Stationäre Händler punkten online
Den größten Anteil am Marktvolumen des Möbelhandels machen nach wie vor die großen Filialisten (38,0 %) aus, gefolgt vom Möbel-Fachhandel (27,9 %). Beide haben seit der Pandemie ihre Onlineaktivitäten ausgebaut und haben damit das Wachstum der reinen Versender und Internet-Pure-Player gebremst: Der Fachhandel kann sich wie in kaum einem anderen Markt behaupten. Aufgrund der erfolgreichen Onlineaktivitäten des stationären Handels hat der Onlineanteil im Möbelmarkt – trotz Umsatzrückgang der Branche insgesamt – 2023 zugenommen und liegt mittlerweile bei 13,7 Prozent.
Prognose: Marktwachstum frühestens 2026
Der Blick auf die weitere Marktentwicklung 2024 und 2025 bleibt verhalten. Die negativen Konjunkturaussichten werden auch den Möbelhandel beeinflussen. Die Marktexperten von IFH Köln und der BBE Handelsberatung rechnen mit einem weiteren nominalen Umsatzminus von -2,6 Prozent in der mittleren Prognosevariante. Ein leichtes Marktwachstum wird erst im Jahr 2026 erwartet. „Die privaten Haushalte sind verunsichert und befinden sich im Sparmodus. Die Ausgaben für Möbel werden aufgeschoben oder man greift auf Secondhandware zurück. Diese Tendenz wird uns auch 2024 weiter begleiten. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Baubranche krisengebeutelt ist. Aber: Die Inflation beruhigt sich; es zeigt sich Licht am Horizont,“ so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH Köln.
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