Haustex - 4/24
Garant: Erstes Umsatzminus seit zehn Jahren
Über den Zeitraum der vergangenen zehn Jahre gab die Garant Gruppe stets Wachstumsmeldungen heraus. „Nach der langen positiven Entwicklung und einem Rekordjahr 2022 verzeichneten wir im vergangenen Jahr allerdings ein ein Minus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, meldete Hendrik Schütte, Geschäftsleitung für Marketing und E-Business innhalb des Verbands aus Rheda-Wiedenbrück, in einer Pressekonferenz. Bis zum April 2023 habe der Umsatz noch den des Vorjahres übertroffen, ab dem dritten Quartal zeigte sich jedoch die Schwäche der Nachfrage in vollem Umfang, erklärte Schütte weiter und charakterisierte die aktuelle Situation angesichts fehlenden Wohnungsbaus, hoher Zinsen und anhaltender Inflation treffend als 'Polykrisenmodus'.
Die Bereiche Wohnen und Schlafen verzeichneten laut Geschäftsführer Jens Hölper ein einstelliges Minus, wobei sich Schlafen etwas besser entwickelte als Wohnen. „Die Anzahl der Partner blieb mit 1.742 stabil", berichtete er und hob hervor, dass der Verband die normale Fluktuation durch vielversprechende Neuzugänge ausgleichen könne. Hölper betonte zudem das Engagement des Verbands für Existenzgründer, beispielsweise mit einer neuen Erfa-Gruppe und einem maßgeschneiderten Entwicklungsprogramm. Die Marketingunterstützung werde ebenfalls verstärkt. „Trotz der schwierigen Zeiten kann sich der Mittelstand behaupten.“
„Für das laufende Geschäftsjahr sind wir insgesamt verhalten optimistisch“, verkündete Geschäftsführer Torsten Goldbecker. Die Volatilität bleibe hoch, daher erwarte die Garant Gruppe für 2024 ein mittleres einstelliges Minus beim Umsatz. Für den Bereich Wohnen und Schlafen geht er davon aus, „dass der Bodensatz erreicht ist“.
Strategisch, erklärte Goldbecker abschließend, werde der Verband sich 2024 neben der Sortimentsentwickling verstärkt mit dem Ausbau von Sortiments- und Datenservices, der Intensivierung der regionalen Leadgenerierung und der Förderung von KI-basierten Lösungen auseinandersetzen.