04.06.2021

„Alle fiebern danach, wieder in den Handel zu kommen“

Haustex: Herr Schmitt, wie sind Sie mit Ihrem Haus bislang durch die Krise gekommen?

Mark Schmitt: Eigentlich ganz gut, auch wenn von uns eine Beweglichkeit erwartet wurde, die in der Politik gefehlt hat.

Haustex: Was haben Sie in der langen Zeit der Schließung getan?

Schmitt: Neue Bodenbeläge, neuer Ladenbau, neue Wandfarben, neue Toiletten und Küchen – wir haben sehr viel Geld in die Hand genommen, um die Attraktivität unseres Geschäftes nicht nur für die Kunden zu erhöhen, sondern auch für alle, die hier arbeiten.

Haustex: Haben Sie Sorge, dass Ihnen die Kunden künftig ins Netz abwandern?

Schmitt: Es ist erschreckend, wie sich das Einkaufsverhalten der Kunden verändert hat. Wer vorher noch nicht im Netz gekauft hat, der hat es jetzt gelernt. Wir müssen es schaffen, diese Gewohnheit wieder umzukehren.

Haustex: Wie zuversichtlich sind Sie hier?

Schmitt: In den Zeitfenstern, in denen wir zwischendurch öffnen konnten, haben wir mit Mailings an 20.000 Kunden die Leute eingeladen, ins Geschäft zu kommen. Das wurde auch sehr gut angenommen. Wenn wir bald um Test & Meet herumkommen und die Kunden wieder ihren Lustkäufen nachgehen können, sehe ich auch wieder Frequenz. Alle fiebern danach, wieder in den Handel zu kommen.

Haustex: Dennoch bleibt vorerst die Hürde von Tests, Masken und so weiter...

Schmitt: Wir betreiben eine eigene Station, in der vier Mitarbeiter täglich Tests durchführen. Das dauert für die Kunden eine gute Viertelstunde, dann können sie ins Geschäft. So nehmen wir ihnen die Barriere des Tests und erledigen gleichzeitig noch einen Job für das gewerbliche Umfeld in unserer Einkaufsstraße.

Haustex: Was sind momentan Ihre größten Herausforderungen?

Schmitt: Die ständig hereinfliegenden Preiserhöhungen der Lieferanten und die Frage, ob und wie wir sie an die Kunden weitergeben. Dann die Verfügbarkeit der Ware. Welche Lieferzeiten sind dem Kunden heutzutage noch zuzumuten? Müssen wir unsere Lagerbestände bei der Hartware erhöhen, um lieferfähig zu bleiben? Das ist ja ohnehin schon ein Problem, wenn der Abverkauf nicht läuft und dadurch sehr viel Geld im Lager gebunden ist. Irgendwann geht der Liquiditätsspielraum verloren.

Mehr Stimmen aus dem Bettenfachhandel zur aktuellen Stimmung lesen Sie in der Juni-Ausgabe der Haustex.

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„Alle fiebern danach, wieder in den Handel zu kommen“
Foto/Grafik: Schmitt
Mark Schmitt betreibt das Bettenhaus Schmitt in Berlin.
„Alle fiebern danach, wieder in den Handel zu kommen“
Foto/Grafik: Schmitt
Eigene Station: Hier können Schmitt-Kunden einen Corona-Test machen.
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