Haustex - 7/23

Veldeman Bedding meldet Insolvenz an

Für den Matratzenhersteller Veldeman Bedding aus dem belgischen Limburg wurde Insolvenz angemeldet, nachdem ein Sanierungsplan gerichtlich abgelehnt wurde. Das meldet jetzt der belgische Online-Dienst interieurjournaal.com. Weiter heißt es dort, dass es bereits Verhandlungen mit Kaufinteressenten gebe, die Teile des Unternehmens übernehmen möchten und somit einige der 450 Arbeitsplätze, 230 davon in Belgien, retten könnten.

Seit März lief bei Veldeman ein gerichtliches Sanierungsverfahren, bei dem der Limburger Matratzenhersteller vor Gläubigern geschützt war und mit neuen Kreditgebern verhandeln konnte. Nun hat das Firmengericht entschieden, dass das Familienunternehmen nicht mehr zu retten ist.

Die Gruppe war in Schwierigkeiten geraten, nachdem sie 2022 die französische Maison de la Literie übernommen hatte, eine Kette mit 300 Bettenfachgeschäften. Veldeman war jahrelang Mitgesellschafter von Maison de la Literie, neben der Familie des französischen Gründers Elmalek. Aufgrund anhaltender finanzieller Probleme des französischen Unternehmens hatte Veldeman zuvor Kapitalerhöhungen durchgeführt. Im Oktober letzten Jahres war das Unternehmen gezwungen, Maison de la Literie vollständig zu übernehmen.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers führten die Probleme der französischen Tochtergesellschaft zu Liquiditätsproblemen in der gesamten Gruppe. Hinzu kamen für die komplette Branche geltenden Schwierigkeiten wie die Energiekrise, die die Verbraucher veranlasst habe, die Erneuerung ihres alten Bettes oder ihrer Matratze aufzuschieben, und der Krieg in der Ukraine, der die Preise für Holz, Metalle und andere Rohstoffe stark habe ansteigen lassen.

Dass 2022 für Veldeman Bedding ein schwieriges Jahr war, geht auch aus den Zahlen hervor: Das Unternehmen verzeichnete einen Nettoverlust von 13 Millionen Euro. Theoretisch bedeutet der drohende Konkurs, dass die 450 Mitarbeiter auf der Straße stehen. Veldeman meldet jedoch eine Reihe von Möglichkeiten mit Interessenten, die Teile des Unternehmens übernehmen wollten. Man könne demnach derzeit noch nicht sagen, wie viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Die Veldeman-Gruppe, die 2024 ihr 70-jähriges Bestehen feiert, ist im Besitz der gleichnamigen Limburger Familie und war einst einer der größten Arbeitgeber Limburgs. Mit Velda verfügt sie über eine Qualitätsmarke für Bettsysteme. In letzter Zeit hat sich das Unternehmen unter dem Einfluss der dritten Generation, der Geschäftsführerin Valerie Veldeman und ihrem Ehemann Philip Daenen, zudem verstärkt mit dem Thema Matratzenrecycling beschäftigt.

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Foto/Grafik: Veldeman Group
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