Haustex - 1/23
VDB sieht Branche vor Herausforderungen
Vor allem im ersten Halbjahr sieht Marc Böhle die Bettenfachbranche vor großen Herausforderungen. Das erklärt der Vorsitzende des Verbands der Bettenfachgeschäfte VDB in einer aktualisierten Fassung seines Statements für das Jahr 2023:
„Das Jahr 2022 verlief für den deutschen Bettenfachhandel weitgehend ordentlich. Anfang Dezember sah es zwar so aus, dass die Rekordumsätze der Corona-Jahre 2020 und 2021 von vielen Unternehmen nicht mehr erreicht wurden, die meisten Häuser dürften aber noch über dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen.
Dabei waren die Rahmenbedingungen keineswegs ideal. Der Ukraine-Krieg mit den daraus resultierenden Preissteigerungen vor allem im Energiebereich hat die Konsumstimmung der Kunden seit dem Frühjahr massiv einbrechen lassen. Auch unsere Branche hatte damit massiv zu kämpfen und litt vor allem im unteren und mittleren Preisbereich unter merklicher Kaufzurückhaltung.
Hochinteressant ist in diesem Zusammenhang, dass die oberen Preislagen handelsweit deutlich besser abgeschnitten haben. Luxusmarken – von Champagner über Schmuck, Uhren und Mode bis zu PKW – haben sogar merklich zugelegt. Das liegt auch daran, dass die Marken ihre Verkaufspreise deutlich erhöht haben. Und sie haben es geschafft, ihre Produkte auch für Kunden außerhalb ihrer klassischen ‚Millionärs-Klientel‘ begehrlich zu machen.
Leider verkauft der Bettenfachhandel kaum Produkte mit vergleichbarer Strahlkraft wie Rolex, Louis Vuitton oder Ferrari. Und doch zeigt es eine Entwicklung, die auch für unsere Branche in 2023 ein Ausweg oder zumindest eine Option sein kann.
Denn eines scheint klar: Zumindest das erste Halbjahr dürfte für unsere Branche sehr herausfordernd bleiben. Trotz der Energiepreisbremse dürften sich große Teile der Bevölkerung aufgrund der unsicheren Lage und hoher Inflation beim Konsum erst einmal zurückhalten. Die besten Verkaufs-Chancen liegen bei den 20 bis 30 Prozent der Kunden, die sich nach wie vor nicht einschränken müssen. Hierauf sollten wir verstärkt unseren Fokus legen.
Und wir dürfen dabei keine Angst vor höheren Preisen haben. Denn das können wir uns angesichts massiv gestiegener und womöglich weiter steigender Kosten - von Energie bis zu unseren Mitarbeitern - betriebswirtschaftlich nicht leisten. Ich appelliere daher noch einmal an unsere Partner aus der Industrie, die zu oft noch unzureichenden Handelsspannen zu erhöhen. Der Bettenhandel braucht höhere Roherträge, um auch künftig seine Verkaufs- und Beratungsqualität sowie Investitionsfähigkeit zu erhalten!“
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