Haustex - 8/21
IFH KÖLN: Konsumzurückhaltung kehrt zurück
Die Coronalage in Deutschland hat sich nach einer kurzen Entspannung in den letzten Wochen wieder verschärft. Am Einkaufsverhalten hat sich bisher aufgrund der anhaltenden Lage noch wenig verändert - der erhoffte Run auf die stationären Geschäfte ist bislang ausgeblieben. Doch wie beeinflusst diese Zurückhaltung das Ausgabeverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten? Der aktuelle Corona Consumer Check des IFH KÖLN nimmt den Status quo des Ausgabeverhaltens im Juli 2021 genauer unter die Lupe. Fazit: Die Konsumzurückhaltung kehrt allmählich zurück, sodass Anschaffungen wieder vermehrt verschoben werden – und zwar branchenübergreifend. Konsumentinnen und Konsumenten hinterfragen zudem vielfach ihre Konsumgewohnheiten.
Zu Beginn der Coronapandemie und des ersten Lockdowns 2020 wurden viele Anschaffungen und Produktkäufe verschoben. Obwohl einiges davon im Laufe des vergangenen Jahres nachgeholt wurden, hält der Trend auch im zweiten Jahr der
Pandemie weiter an. So ist die Konsumzurückhaltung im Juli 2021 durch den langen zweiten Lockdown wieder angestiegen. Knapp die Hälfte der Befragten (44 %) gibt an, aktuell Anschaffungen zu verschieben. Grund hierfür sind trotz Lockerungen immer noch Ängste und Sorgen um die finanzielle Zukunft, die unverändert bei rund 30 Prozent der Befragten vorherrschen.
Die Verschiebungen der Anschaffungen spiegeln sich auch in den einzelnen Branchen wider. Über alle Branchen hinweg haben Konsumentinnen und Konsumenten weniger Geld ausgegeben als noch vor der Coronakrise. Insbesondere bei Bekleidung wurde gespart: 41 Prozent der Befragten gaben in der Coronazeit weniger Geld für Fashion & Accessoires aus. Aber auch bei Wohnen & Einrichten tätigen Konsumentinnen und Konsumenten aktuell geringere Ausgaben: Ein Drittel (34 %) gibt momentan weniger Geld aus als noch vor der Pandemie.
Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) hat durch die coronabedingten Beschränkungen zudem realisiert, dass sie auf Konsum teilweise verzichten können. Auch der jüngeren Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen fällt der Konsumverzicht nicht unbedingt schwer: 43 Prozent realisieren, dass sie auch mit weniger Produkten auskommen können.
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