Haustex - 9/21
Handelsverband lehnt autofreie Innenstädte ab
Um lebenswerte und attraktive Stadtzentren zu schaffen, ist ihre Einbindung in eine moderne Verkehrspolitik aus Sicht des HDE essenziell. Ziel sollte es sein, Innenstädte für einen sinnvollen Mix aus Verkehrsträgern bequem erreichbar zu machen und von generellen Einfahrverboten ausgewählter Fahrzeuge Abstand zu nehmen.
„Die Innenstadt der Zukunft muss funktional, ökologisch und lebenswert zugleich sein. Das ist zwar eine große Herausforderung, mit der richtigen Verkehrsplanung aber umsetzbar“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Aus lebendigen Stadtzentren sei der motorisierte Verkehr nicht wegzudenken.
Konzepte wie autofreie Innenstädte, grundsätzliche Einfahrverbote oder eine City-Maut stünden der Schaffung von Orten mit hoher Aufenthaltsqualität entgegen. Manche Verkehre seien unabdingbar, etwa Lieferfahrzeuge zur Versorgung von Handel und Anwohnern. „Sowohl für viele Bewohnerinnen und Bewohner als auch für Innenstadtbesucher wird die Attraktivität eines Stadtzentrums auch in Zukunft an die Erreichbarkeit mit dem eigenen Auto geknüpft sein“, erklärt Genth. Die Durchsetzung einer Verbotspolitik sei daher nicht die Lösung.
Der HDE setzt sich für eine verträgliche Verkehrsplanung ein, die alle Akteure einbezieht und den Weg in die Innenstadt mit dem richtigen Verkehrsträgermix sicherstellt. „Damit die Menschen gerne in die Stadtzentren kommen, müssen diese bequem erreichbar sein. Es braucht also einen guten Mix aus Optionen“, betont Genth. Mit Verboten und Beschränkungen treibe man potenzielle Besucherinnen und Besucher in den Onlinehandel oder an andere Orte außerhalb der Stadtzentren.
Wichtig sei vielmehr eine moderne Verkehrspolitik. „Erweiterte Angebote im ÖPNV, neue Radwege, eine intelligente Planung für den motorisierten Verkehr und eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger sind Stellschrauben, die einen nachhaltigen Beitrag zur Erreichbarkeit leisten können“, so Genth weiter.
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