Haustex - 12/21
2G-Regelung: Handel fordert schnelle Hilfen
Den heutigen Beschluss der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin zur bundesweiten Einführung von 2G im Einzelhandel mit Gütern des nicht-täglichen Bedarfs kritisiert der Handelsverband Deutschland (HDE) scharf und fordert sofortige Nachbesserungen bei den Wirtschaftshilfen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Politik trotz funktionierender Hygienekonzepte und der Maskenpflicht nun im Einzelhandel 2G einführt. Damit werden viele Handelsunternehmen aus rein symbolischen Gründen in ihrer umsatzstärksten Zeit massiv eingeschränkt“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
„Auf dem Rücken des Handels die Versäumnisse in der staatlichen Impfkampagne zu kaschieren – das ist geradezu absurd“, so Genth weiter. Viele Nicht-Lebensmittel-Händler seien in diesem schwierigen Jahr auf einen guten Jahresabschluss angewiesen, um das von Lockdowns geprägte Geschäftsjahr wenigstens noch ein wenig versöhnlich abzuschließen. Diese Hoffnung sei jetzt zerstört, mit 2G müssten viele Unternehmen mit erheblichen Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent rechnen. Erhebliche Umsatzanteile dürften sich in den Online-Bereich verschieben.
„Die Bundesregierung muss die drohenden Verluste bei vielen stationären Händlern jetzt konsequent auffangen. Die bisherigen Fixkostenzuschüsse reichen dafür bei weitem nicht aus“, so Genth. Der HDE fordert bei der Überbrückungshilfe Einzelhandelsunternehmen auch schon bei einem nachgewiesenen Umsatzverlust von 15 Prozent die Möglichkeit der Antragsstellung zu geben. Zudem setzt sich der Verband für die Verdopplung der Höchstgrenze beim Bezug von Hilfen ein.
Auch der BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren, dem auch der Verband der Bettenfachgeschäfte angehört, kritisiert die 2G-Regelung scharf. Die Händler müssten grundlos dafür büßen, dass die Politik es nicht geschafft habe, die Kapazitäten in den Krankenhäusern auszubauen oder zumindest stabil zu halten und ausreichende Teile der Bevölkerung von der Impfung zu überzeugen, zürnt BTE-Präsident Steffen Jost. „Stattdessen müssen wir im wichtigen Weihnachtsgeschäft als Hilfs-Sheriffs die Ungeimpften an unseren Türen stoppen und unangenehme Diskussionen mit Impfgegnern führen.
Jost nannte den nun zu erwartende Kundenschwund dramatisch und existenzbedrohend. Ein vollumfänglicher Ersatz des entstandenen Schadens sei „das Mindeste, was wir von der Politik verlangen!“
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