Haustex - 9/21
Konsumklima fast wieder auf Vorkrisenniveau
Zur Erholung des Konsumklimas tragen aktuell die steigende Einkommensaussichten und Konsumneigung sowie eine sinkende Sparneigung bei. Damit erreicht das Konsumklima den höchsten Wert seit fast eineinhalb Jahren. Im April 2020 wurde ein besserer Wert gemessen.
„Der Anstieg der Inzidenz hat sich zum Zeitpunkt der Befragung deutlich verlangsamt und aktuell sind die Zahlen sogar leicht rückläufig. Dies lässt den Optimismus bei den Konsumenten steigen, dass die vierte Welle weniger ausgeprägt sein wird als von vielen befürchtet. Deshalb sehen viele Verbraucher wieder Spielraum für weitere Lockerungen der Beschränkungen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte.
„Auch wenn das Konsumklima fast wieder sein Vorkrisenniveau erreicht hat, bleibt abzuwarten, ob von einer grundlegenden Trendwende gesprochen werden kann. Hier kommt es vor allem auch darauf an, wie sich das Infektionsgeschehen in den Wintermonaten entwickeln wird und ob neue Beschränkungen notwendig werden“, so Bürkl.
Der zunehmende Konjunkturoptimismus signalisiert, dass die Verbraucher hierzulande die deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs sehen, wenngleich die Dynamik etwas gemäßigter ausfällt als noch vor einigen Monaten erwartet. Ein stabiler Arbeitsmarkt trägt ebenfalls stark zum hohen Niveau der Konjunkturerwartung bei. Nachdem die Einkommensaussichten im Vormonat noch stagnierten, legen sie im September spürbar zu. Aufkommende Diskussionen über Inflation beeinflussen die Einkommensstimmung nicht wesentlich. Dies zeigt auch die Tatsache, dass die Preiserwartungen der Konsumenten im September sogar geringfügig gesunken sind. Zudem sorgt die überaus stabile Beschäftigungslage dafür, dass die Angst vor Arbeitslosigkeit, und damit auch die Furcht vor Einkommenseinbußen momentan eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Neben den Einkommensaussichten gewinnt auch die Anschaffungsneigung hinzu. Im Gegensatz zu Konjunktur- und Einkommenserwartung weist die Konsumneigung jedoch ein niedriges Niveau auf. Maskenpflicht und Abstandsregeln dämpfen trotz gut gefüllter Geldbeutel nach wie vor die Lust am Einkaufen. Erst wenn diese Beschränkungen wegfallen, wird sich die Konsumneigung nachhaltig erholen können, so die GfK.
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