Haustex - 3/21
Möbelindustrie: Umsatz um 3,7 Prozent gesunken
Die deutsche Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr 17,2 Mrd. Euro umgesetzt – ein Rückgang von 3,7 % gegenüber dem Vorjahr. „Damit ist unsere Branche im Jahr 2020 vergleichsweise robust durch die Corona-Krise gekommen“, erklärt Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Möbelindustrie (VDM). „Seit Jahresbeginn 2021 stellt sich die Lage allerdings deutlich schwieriger dar. Der zweite, noch längere Lockdown trifft die Möbelhersteller in der eigentlich umsatzstärksten Zeit des Jahres.“
Von den einzelnen Sparten entwickelte sich die Küchenmöbelindustrie im vergangenen Jahr nach VDM-Angaben mit einer Umsatzsteigerung von 4,5 % am besten. Auch die Polstermöbelproduzenten konnten das Jahr 2020 mit einem Zuwachs abschließen (plus 1,9 %). Bei den sonstigen Möbeln, zu denen unter anderem auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, wurde ein Umsatzrückgang von 7 % verbucht. Bei Matratzen gab es ein Minus von 3,5 %.
Der Blick auf die kommenden Monate sei von starker Unsicherheit geprägt, die derzeitige Auftragslage sei schwach und die Lieferketten drohten zu reißen, so Kurth, der davon ausgeht, dass das Interesse der Verbraucher an den Themen Wohnen und Einrichten auch künftig hoch bleiben werde. Über den weiteren Geschäftsverlauf entscheide der Zeitpunkt der Wiederöffnung des Einzelhandels.
Im vergangenen Jahr erwies sich der heimische Markt für die Branche als deutlich stabiler als der Export, wie die Erhebungen des Statistischen Bundesamts zeigen. Während die Inlandsumsätze der deutschen Möbelhersteller lediglich um 1,6 % sanken, gaben die Auslandsumsätze um 7,9 % nach. Die branchenweite Exportquote belief sich auf 31,2 % nach 32,7 % im Vorjahr. Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres 82.554 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 468 Betrieben.