Haustex - 3/23
Galeria Karstadt Kaufhof schließt 52 Warenhäuser
Bei der insolventen Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof sollen 52 der 129 Warenhäuser in ganz Deutschland geschlossen werden. Das teilten die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens am Montag mit. Zuvor hatte der Aufsichtsrat über das Ausmaß der Schließungen beraten.
Die Handelskette beschäftigte rund 17.400 Mitarbeitende, Tausende Stellen sollen nun abgebaut werden. "Insgesamt werden somit weit über 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren", berichteten die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens am Montag. "Dies ist ein rabenschwarzer Tag", betonte der Betriebsrat.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte angesichts der Konsumflaute und der Energiepreise im November bereits zum zweiten Mal Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4.000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.
Der Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), Boris Hedde, gewinnt der drohenden Schließungswelle allerdings auch positive Aspekte ab. „Diese Leerstände sind eher eine Chance als eine Gefahr für die Innenstädte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am. Denn die Bedeutung der Warenhäuser für die meisten Innenstädte sei inzwischen überschaubar. In großen Metropolen seien die Galeria-Filialen keine Frequenzbringer mehr. Etwas anders sei die Situation in kleineren Städten, wo das Warenhaus noch eher Versorgungsfunktionen übernehme. „Für die kleineren Kommunen ist es nach einer Warenhausschließung deshalb besonders wichtig, neue Anlässe für die Menschen zu schaffen, in die Innenstadt zu kommen“, so Hedde.
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