Haustex - 9/23
„Made in Denmark bis ins kleinste Detail“
Haustex: In Skandinavien ist Dykon die Nummer 1, jetzt will die dänische Decken- und Kissenmanufaktur auch in Deutschland bekannter werden. Können Sie zum Start die Geschichte des Unternehmen kurz zusammenfassen?
Ingrid Kjærtinge-Hoyer: Dykon hat sich aus dem kleinen Familienunternehmen Interdun entwickelt, das 1971 in Lunderskov gegründet wurde. Erst einige Jahre später erfolgte 1996 mit der Fusion mit dem Unternehmen Danica der Namenswechsel zu Dykon und der Wechsel vom Spezial- zum Komplettanbieter. Das heißt, seither werden alle Prozesse vom Waschen und Sortieren der Daunen und Federn bis hin zum Füllen der Steppdecken und Kissen im eigenen Haus durchgeführt. Der nächste Meilenstein war 2003 die Übernahme der Ringsted Dun A/S mit ihren Tochtergesellschaften Engmo Dun und der norwegischen Marke Bergen Dun.
Anne Dybbroe: Dank der Übernahme dieser wohl fundierten Marken verfügt Dykon heute über mehr als 75 Jahre Manufaktur-Erfahrung: Ringsted Dun wurde 1947 gegründet, Engmo Dun nur wenig später 1952. Mit dieser Kompetenz, kombiniert mit der vollstufigen Produktion, konnten wir uns in den Folgejahren als Marktführer in Skandinavien etablieren und zudem auf internationale Märkte expandieren.
Haustex: Gibt es in Ihrem internationalen Geschäft einen besonderen Schwerpunkt?
Dybbroe: Ja, Dykon ist seit mehr als 15 Jahren sehr erfolgreich in Südostasien – einem Markt, der für seine Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten und vertrauenswürdigen Partnern bekannt ist. Vor allem in Japan, aber auch in Korea wird das gleichzeitig hochwertige und zurückhaltende skandinavische Design, für das ja auch unsere Produkte stehen, sehr geschätzt und gern mit dem eigenen Einrichtungsstil gemischt. Es gibt dafür sogar einen speziellen Namen: „Japandi“ ist ein Wohntrend, der den nordischen Scandi-Style mit einer feinen fernöstlich geprägten japanischen Note vereint. Tatsächlich haben die beiden Einrichtungsstile viel gemeinsam: Sie sind reduziert, funktional, warm, gemütlich und legen Wert auf natürliche Materialien und Nachhaltigkeit.
Haustex: Das sind alles Werte, die auch in Deutschland sehr geschätzt werden. Sie sehen das scheinbar genauso, denn seit einiger Zeit streckt Dykon seine Fühler intensiv Richtung Deutschland aus.
Kjærtinge-Hoyer: Genau, im Grunde ist es natürlich sehr viel naheliegender in Nachbarländer zu expandieren als in weit entfernte Regionen. In Skandinavien funktioniert das ja bereits seit vielen Jahren hervorragend. Nun haben wir eine Strategie entwickelt, wie unser Unternehmen und unsere Marken auch in den nahe gelegenen Märkten südlich von Dänemark, also in Deutschland und der gesamten DACH-Region, den Niederlanden und Belgien stärker wahrgenommen werden.
Haustex: Wie sieht diese Strategie aus?
Dybbroe: Uns ist klar, dass es in Deutschland viele regionale Hersteller gibt, die hochwertige Produkte fertigen und gut im Handel vertreten sind. Zugleich sind wir aber davon überzeugt, dass wir die klassischen deutschen Bettwaren-Marken perfekt ergänzen können. Dabei geht es nicht nur um die Qualität, sondern vielmehr um das Thema Storytelling. Dykon-Decken und -Kissen sind „made in Denmark“ und stehen für den auch in Deutschland angesagten nordischen Lifestyle. Damit geben wir den Händlern eine Möglichkeit an die Hand, zu differenzieren. Aktuell nehmen wir uns viel Zeit dafür, sowohl unsere Produkte als auch das damit verbundene Storytelling mehr ins Bewusstsein der deutschen Händler zu rücken.
Haustex: Wen wollen Sie in Deutschland denn konkret erreichen?
Dybbroe: Anders als wir es aus Dänemark kennen, ist Deutschland in unserer Branche ja geprägt durch zahlreiche Bettenfachgeschäfte, deren hochwertiges Angebot genau zu unserem Anspruch passt. Hier sehen wir großes Potenzial für Dykon. Gleichzeitig wollen wir aber auch Möbelhäuser, Warenhausketten und große Online-Shops ansprechen. Unser Vorteil ist, dass wir ein breites Marken-Portfolio haben, das jeden Händlerbedarf abdeckt.
Haustex: Stellen Sie Ihr Portfolio doch kurz vor: Welche Marken gibt es und wofür stehen sie?
Kjærtinge-Hoyer: Sehr gern, am besten fangen wir im Hochwertbereich mit EngmoDun an. Die Marke ist unterteilt in zwei Serien: EngmoDun Noble ist wirklich High End, verwendet werden nur allerbeste Materialien wie Eiderdaunen, Gänsedaunen, Seide und edle Baumwolle. Die zweite Serie heißt schlicht EngmoDun, ist qualitativ ebenfalls sehr hochwertig und hat zudem einen eher maritimen und urbanen Touch.
Ringsted Dun deckt den Bereich High End bis zur gehobenen Mittelklasse ab. Auch diese Marke besteht aus mehreren Serien, wobei die Linie Hans Christian Andersen die Hauptserie ist, gefolgt von der Classic-Linie. Damit sind unsere beiden Traditionslabel EngmoDun und Ringsted Dun prädestiniert für den Fachhandel und werden von uns auch nur an diesen verkauft. Hier kommt die Tradition skandinavischer Schlafkultur vieler Jahre zusammen. Das spiegelt sich auch im klassischen dänischen Design wider. Dabei ist das jeweilige Sortiment übersichtlich, bietet aber trotzdem alles für den individuellen Bedarf der Kunden. EngmoDun verfügt beispielsweise über vier Komfort Level. Das ist für die Kundenberatung sehr wichtig. Die Preise richten sich nach der Qualität der Produkte. Das heißt, der Händler hat innerhalb der Marken die Möglichkeit, die Auswahl seinem Angebot und seinen Möglichkeiten anzupassen.
Haustex: Wie sieht das Dykon-Angbot jenseits des Fachhandels aus?
Kjærtinge-Hoyer: Für große Online-Plattformen, Hypermärkte und den Möbelhandel haben wir die Marken Danica und Universe of Sleeping. Beide sind qualitativ auf einer Ebene und zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht zu verstehen sind und daher wenig oder keine Unterstützung durch Verkaufspersonal bestätigen. Die Marken unterscheiden sich jedoch im Storytelling. Danica ist stark geprägt vom modernen dänischem Design und steht für einen cleanen, innovativen nordischen Look. Bei Universe of Sleeping steht eine unkomplizierte Produktdarstellung im Vordergrund, die es vor allem im Online-Verkauf ermöglicht, leicht zu differenzieren. Alles in allem haben wir ein sehr umfangreiches Angebot. Und ganz wichtig: Die Marken konkurrieren nicht miteinander.
Haustex: Was heißt das genau?
Dybbroe: Eine treue Markenwahrnehmung ist uns sehr wichtig. Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass unsere verschiedenen Marken nur über festgelegte Kanäle verkauft werden. Darin, dass die Hochwertlabel EngmoDun und Ringsted Dun ausschließlich über den Fachhandel angeboten werden, sehen wir einen großen Vorteil für die Händler.
Haustex: Welche weiteren Argumente sprechen dafür, als deutscher Händler Dykon-Produkte ins Sortiment aufzunehmen?
Kjærtinge-Hoyer: Das beste Argument ist natürlich die hohe und nachhaltige Qualität unserer Decken und Kissen. Zudem bieten wir einen umfassenden Service an. Da bei uns in Lunderskov alles unter einem Dach produziert wird, können wir schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren. Vor allem für unsere Traditionsmarken EngmoDun und Ringsted Dun haben wir sehr viel Marketing- und POS-Material, das wir den Händlern gerne zur Verfügung stellen. Dazu gehören eine Bilddatenbank, verschiedene Videos, ein umfangreicher After-Sales-Service sowie modulare Shop-Systeme, die es ermöglichen, die Produkte auf der zur Verfügung stehenden Fläche entsprechend flexibel in Szene zu setzen. Das ist vor allem für kleinere Händler interessant. Auch für die Mittelklasse-Marken Danica und Universe of Sleeping gibt es spezielle Shop-Displays, die es dem Kunden leicht machen, die passende Decke auszuwählen. Und schließlich schulen wir die Händler und ihr Personal, damit sie die Stärken Dykon-Marken gewinnbringend kommunizieren können. Dafür laden wir die Händler sehr gerne zu uns nach Dänemark ein. Wir besuchen sie aber auch in ihren Geschäften oder stellen ihnen digitales Schulungsmaterial zur Verfügung.
Haustex: Top 1 Ihrer Argumente ist die hohe und nachhaltige Qualität Ihrer Produkte. Können Sie das genauer definieren?
Dybbroe: Kurz gesagt: Bettdecken und Kissen von Dykon sind gefüllt mit Daunen und Federn höchster Qualität, gefertigt auf der Basis unserer langjährigen Erfahrung nach traditioneller Handwerkskunst und bis ins kleinste Detail „made in Denmark“. Die Daunen und Federn, die wir verarbeiten stammen ausschließlich aus Europa und entsprechen der höchsten Qualitätsstufe. Da gehen wir keine Kompromisse ein und sorgen für eine lückenlose Nachverfolgbarkeit.
Haustex: Zudem testen Sie die Qualität in ihrem eigenen zertifizierten Labor.
Kjærtinge-Hoyer: Genau. Unser Labor ist von der „European Down and Feather Association“ (EDFA) als unabhängiges Prüflabor zugelassen. Das bedeutet, es ist zertifiziert, nicht nur die eigenen Daunen und Federn zu prüfen, sondern auch andere Unternehmen oder Behörden können uns beauftragen. Für unseren Bedarf ist die Vorgehensweise so: Daunen und Federn sind ja ein Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Erreicht uns eine Charge, geht sie zunächst in Quarantäne, bis drei unabhängig voneinander genommene Proben verschiedene Testverfahren in unserem Labor durchlaufen haben und die Qualität des Füllmaterials bestätigt wurde. Überprüft werden unter anderen der jeweilige Prozentanteil von Daunen bzw. Federn, die Füllkraft, die Isolierfähigkeit und die Sauberkeit. Außerdem stellen wir sicher, dass wir ausschließlich mit Daunen und Federn von Gänsen und Enten arbeiten.
Dybbroe: Zudem wird das Labor genutzt, um neue Produkte zu entwickeln, die wir übrigens in unserem eigenen „Sleep Lab“ Praxistests unterziehen. In der Schlafkammer können wir beispielsweise die Funktionsfähigkeit von Decken oder Kissen mit verschiedenen Menschen und in verschiedenen Situationen ausprobieren. Über diese Vielzahl an Möglichkeiten verfügen nicht viele andere Hersteller.
Haustex: Welche Strategie verfolgt Dykon im Bereich Nachhaltigkeit über die ausschließliche Verwendung natürlicher Materialien hinaus?
Kjærtinge-Hoyer: Man kann sagen, dass Nachhaltigkeit kein Thema war, für das wir uns entscheiden mussten, sondern dass sie durch unsere natürlichen Produkte die Basis von Dykon ist. Wie alle anderen Unternehmen auch, versuchen wir darüber hinaus natürlich eine Vielzahl nachhaltiger Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören die deutliche Reduzierung des Energieaufwands und des Wasserverbrauchs. Da wir die Daunen und Federn die wir verarbeiten ja zuvor selbst waschen, brauchen wir natürlich sehr viel Wasser. Wie bemühen uns aber, es zunehmend wieder zu verwenden und benutzen heute viel weniger und nur ökologisch getestetes Waschmittel. Abfall wird bei uns nach Möglichkeit vermieden oder einer sinnvollen Wiederverwertung zugeführt. Zudem unterstützt Dykon die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und erwartet dies auch von seinen ausländischen Lieferanten und Geschäftspartnern.
Dybroe: Eine weitere nachhaltige Maßnahme, für die wir auch auf der Heimtextil und der ABK Open in diesem Jahr viel positives Feedback erhalten haben, ist die Verpackung unserer EngmoDun- und Ringsted Dun-Produkte in Baumwollbeuteln. Ich glaube, in diesem Bereich sind wir vielen deutschen Herstellern einen Schritt voraus und können den Händlern so nicht nur eine zeitgemäße Verpackungslösung, sondern auch ein wertvolles Marketing-Tool bieten. Und am Ende darf man nicht vergessen, dass hochwertige Decken und Kissen aus Baumwolle mit natürlichen Füllungen allein schon durch ihre Langlebigkeit nachhaltig sind.
Haustex: Lassen Sie sich ihre Nachhaltigkeit auch in Form von Gütesiegeln zertifizieren?
Kjærtinge-Hoyer: Zertifizierungen sind unserer Meinung nach sehr wichtig, um als Unternehmen für den Kunden und den Endkunden transparent zu sein. Allerdings müssen es die richtigen sein. Wir setzen unter anderem auf das Nordic Swan Ecolabel Nomite, Downafresh Greenline, den Downpass und den Grünen Punkt. Zudem sind unsere Produkte ausnahmslos mit dem Standard 100 by Oeko-Tex Klasse 1 zertifiziert, der eigentlich nur für Babyprodukte vorgeschrieben ist. So können unsere Kunden sicher sein, dass Dykon ausschließlich mit natürlichen Materialien und nach den strengsten Vorgaben produziert.
Haustex: Nachhaltigkeit ist wichtig für die Branche, in der aktuell sowohl für Industrie und Handel als auch für die Endkunden schwierigen Zeit ist aber auch die Preisgestaltung ein zentrales Thema. Was kann Dykon potenziellen deutschen Kunden hier bieten?
Dybbroe: Vor allem Stabilität. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir unserer Preisstrategie nicht ändern. Wir haben Kampagnen-Produkte, die variieren können, aber unser sehr umfangreiches Standard-Sortiment bleibt auf jeden Fall stabil. Innerhalb jeder Marke bieten wir ein breites Sortiment mit unterschiedlichen Qualitäten und Preispunkten. So werden wir den unterschiedlichsten Bedürfnissen unserer Kunden gerecht. Ich denke, das ist in der aktuell angespannten Situation für einen neuen Anbieter am Markt besonders wichtig.
Haustex: Die aktuell schwierigen Zeiten betreffen ja auch Dykon. Wie ist das Unternehmen für die Zukunft aufgestellt?
Dybbroe: Wir sind bislang gut durch alle Herausforderungen gekommen und sind zuversichtlich, dass das auch weiterhin so sein wird. Wir produzieren gefragte Endverbraucherprodukte, bedienen zahlreiche Vertriebskanäle und haben viele langfristige Geschäftsbeziehungen, auf die wir uns verlassen können. Diese ökonomische Stabilität erlaubt es uns, unseren Kunden wichtige Flexibilität zu bieten. Das sind gute Voraussetzungen für die Zukunft und macht uns zu einem wertvollen Partner für den Handel.
Haustex: Auch für Kunden in Deutschland bzw. in der DACH-Region. Wie sieht ihre Strategie hier für die nächsten Monate aus?
Dybbroe: Wir werden damit fortfahren, uns hierzulande bekannter zu machen, indem wir viel unterwegs sein werden und den Kontakt vor allem zu den kleineren Händlern suchen. Natürlich freuen wir uns auch immer darüber, angesprochen zu werden. Treffen kann man uns beispielsweise auf der nächsten Heimtextil im Januar 2024 in Frankfurt. Und auch auf der ABK Open im Juni 2024 in Bad Salzuflen werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein. Und natürlich laden wir interessierte Händler auch jederzeit gerne zu uns nach Dänemark ein.
Dykon in Kürze:
Dykon A/S
Kongsbjerg 15
6640 Lunderskov
Dänemark
Tel.: +45 7684 0300
E-Mail: info@dykon.dk
Internet: www.dykon.dk
Geschäftsführer: Steffen Rathcke
Mitarbeiter: 70
mögliche Zitate:
„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte die klassischen deutschen Bettwaren-Marken perfekt ergänzen können.“ (Anne Dybbroe)
„Im Bettenfachhandel sehen wir großes Potenzial für Dykon.“ (Anne Dybbroe)
„Im Bereich nachhaltiger Verpackungslösungen sind wir vielen deutschen Herstellern einen Schritt voraus.“ (Anne Dybbroe)
„Unsere Kunden können sicher sein, dass Dykon ausschließlich mit natürlichen Materialien und nach den strengsten Vorgaben produziert.“ (Ingrid Kjærtinge-Hoyer)